70 statt 50 km/h in Traunkirchen
Grüne können Tempoerhöhung entlang der Bräuwiese nicht nachvollziehen
70 statt 50 km/h in Traunkirchen – weil man hier für neun Sekunden Zeitersparnis eine Gefährdung der Bevölkerung und Belastung der Umwelt in Kauf nimmt, gab es nun eine schriftliche Anfrage der Grünen an LR Steinkellner.
TRAUNKIRCHEN. „Das Tempolimit auf der B 145 in Traunkirchen einzustampfen das vor Jahren zur Sicherheit der Bevölkerung umgesetzt wurde, ist geradezu irrwitzig. Der Gemeinderat ist gegen diese Rücknahme, ebenso die TraunkirchnerInnen. Und dennoch soll auf einer Länge von etwa 400 Metern außerhalb der Sommermonate wieder mit Tempo 70 gefahren werden. Wir Grünen wollen wissen, warum. Mit welchen Argumenten nimmt man hier ein höheres Unfallrisiko, eine Gefährdung der Bevölkerung und höhere Lärm- und Abgasbelastung in Kauf? Wieso ignoriert man die Sorgen und Forderungen der Bevölkerung? Wir erwarten gespannt die Antworten von LR Steinkellner“, begründet der Grüne LAbg und Bezirkssprecher der Grünen Gmunden Reinhard Ammer die schriftliche Anfrage an den zuständigen Verkehrslandesrat Steinkellner.
Der Hintergrund ist bekannt: 2015 wurde entlang des Seeufers im Bereich der „Bräuwiese“ eine durchgehende 50 km/h-Beschränkung umgesetzt. „Für sage und schreibe etwa neun Sekunden Zeitersparnis kippt man dieses Tempolimit. Dafür lässt man wieder aufs Gaspedal steigen und riskiert Sicherheit und Gesundheit der Bevölkerung. Das ist einfach nicht nachvollziehbar und LR Steinkellner muss uns das erklären“, betont Ammer.
"Dass sich die Wirtschaftskammer für die Aufhebung des Tempolimits ausgesprochen hat, wirft weiter Fragen auf."
LAbg. Dagmar Engl, Grüne Mobilitätssprecherin
Für die Grüne Mobilitätssprecherin LAbg. Dagmar Engl ist dieser Schritt völlig aus der Zeit gefallen: „Es ist doch ganz klar, dass ein höheres Tempo nicht nur das Unfallrisiko, sondern auch die Belastungen für Mensch und Umwelt erhöht. An dieser Stelle, wo es bereits mehrere tödliche Unfälle gegeben hat, die Geschwindigkeit wieder zu erhöhen und damit die Verkehrssicherheit für die AnrainerInnen zu verschlechtern, ist nicht nachvollziehbar. Dass sich die Wirtschaftskammer für die Aufhebung des Tempolimits ausgesprochen hat, wirft weiter Fragen auf. Was haben Wirtschaft und Tourismus von 9 Sekunden Zeitersparnis und warum hat man das 50er-Limit nicht strenger kontrolliert, statt einzuräumen, dass sich ohnehin niemand daran hält. Und vor allem: wie steht dies in Relation zur Gefährdung der Bevölkerung? Deren Sicherheit und der Schutz der Umwelt müssen wohl die zentralen Kriterien in dieser Frage sein“, betont Engl.
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