Gemeinderat Bad Ischl
Jugendrat-Pläne kommen zurück in den Ausschuss
Eigentlich hätte ein Gemeinderatsbeschluss am 30. März den Weg zur Wahl eines Bad Ischler Jugendrates im September ebenen sollen. Aber es sollte anders kommen.
BAD ISCHL. Die Ischler Jugend soll mehr mitbestimmen und mitgestalten können. Dazu schlug Sozial- und Sportstadträtin Marija Gavric (SP) im November 2022 einen demokratisch gewählten Jugendrat mit einem eigenen Budget und einem Rederecht im Gemeinderat vor. Es hätte Ausschussitzungen gegeben, mehrere Termine und schließlich habe man – am Vorbild von Villach – Richtlinien für besagten Jugendrat erarbeitet, wie Gavric im Gemeinderat kurz umriss. Der Beschluss sollte den Weg für die Wahl im September 2023 ebnen.
Kritik von Hannes Mathes: Jugendliche zu wenig eingebunden
Vizebürgermeister und Jugend-Stadtrat Hannes Mathes (Zukunft Ischl) zeigte sich überrascht, dass "die Ischler Jugendlichen keine Chance gehabt haben, an den Richtlinien mitzuarbeiten."
Dies wies Gavric entschieden zurück: "Es hat Termine gegeben, ebenso, wie kurzfristige Absagen und die Abwesenheit des Vizebürgermeisters. Bei einem Treffen im Jugendzentrum hätten die Mitarbeiterinnen schließlich gemeint, dass die Jugendlichen kein Interesse an der Richtlinienerstellung gehabt hätten. Seitens der FPÖ kritisierte man, dass das Alter auf 16 bis 27 Jahre festgelegt sei und man bemängelte eben genau das fehlende Interesse der Jugendlichen. Auch aus den Reihen von "Zukunft Ischl" vernahm man die Sorge, dass man sich hier über etwas Gedanken mache, was möglicherweise so gar nicht gewollt sei. Gavric zufolge "sind die Jugendlichen sehr wohl motiviert, für Bad Ischl zu arbeiten. Nur eben nicht an Richtlinien, sondern an Projekten und Events. Daher braucht es einen gewählten Jugendrat."
Gegenantrag schickt Pläne zurück in den Ausschuss
Es gab einen FPÖ-Gegenantrag, demzufolge man sich die Richtlinien und die weitere Vorgehensweise erneut im Ausschuss ansehen sollte. Dies wurde auch seitens der Grünen befürwortet: "Es sieht aktuell nicht danach aus, dass wir hier eine einstimmige Entscheidung für diesen Antrag finden könnten. Aber genau das wäre ein so wichtiges Signal. Daher sollten wir ehest möglich im Jugendausschuss über das Thema reden und Richtlinien zusammenstellen, für die alle Stimmen können", erklärten Stadtrat Martin Schott und Martin Aigner. Auch Mathes wünschte sich eine erneute Behandlung im Ausschuss, denn: "Ich habe viele Gespräche mit Jugendlichen geführt und der Frust sitzt tief. Keine Eishalle, kein Kino und keine ordentlichen Fortgehmöglichkeiten."
Somit wurde mehrheitlich für den Gegenantrag gestimmt und die Richtlinien zur Überarbeitung erneut in den Ausschuss geschickt.
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