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Santana Bachmann, eine "Momfluencerin" im Salzkammergut

- Momfluencerin und Content Creatorin: Santana Bachmann
- Foto: Santana und Matthias Bachmann
- hochgeladen von Thomas Schiendorfer
Mitten im Zentrum von Bad Goisern trägt eine Influencerin ihren privaten Alltag in die Öffentlichkeit der sozialen Medien. Und damit ist sie ziemlich erfolgreich, denn mittlerweile verfügt sie in etwa über so viele Follower, wie das innere Salzkammergut Einwohner hat.
BAD GOISERN. Über die Sozialen Medien, oder besser gesagt auf Instagram, gibt Santana Bachmann täglich Einblicke in ihr Privatleben. Ein gewisser Erfolg lässt sich nicht leugnen, denn mittlerweile kann die vierfache Mutter von ihrem Dasein als Influencerin leben. Über 46.000 Follower – damit gemeint sind Nutzer von sozialen Medien, die ihren Kanal abonniert haben – verfolgen, wie sie ihren Alltag als Mutter von vier Kindern bestreitet. Mittels mehrerer kurzer Videos – sogenannten ‚Stories‘ – und unterschiedlichen Beiträgen, lässt sie ihre Anhängerschaft an ihrem Leben teilhaben. Und obwohl die Videos äußerst sympathisch und spontan erscheinen, steckt hinter dem fertigen Produkt ein professionelles Handwerk.
‚Momfluencerin‘
Obwohl der Anglizismus ‚Influencer‘ mittlerweile bereits im deutschen Jargon angekommen ist, muss man sich vielleicht doch kurz vor Augen halten, was damit gemeint ist. Ein Influencer ist eine Person, die ihren Alltag mit Hilfe der sozialen Medien – beispielsweise Instagram oder Facebook – an die Öffentlichkeit bringt. „Wenn man die ganz genau Definition verwenden will, bin ich eigentlich Content Creator und sogenannte ‚Momfluencerin‘“ meint die gebürtige Deutsche. Auf den Punkt gebracht, bedeutet dass, das sich ihre Stories und Beiträge an wiederkehrenden Inhalten orientieren. In Santanas Fall sind das verschiedene Tipps und Tricks – sogenannte ‚Lifehacks‘ – im Umgang mit mehreren Kindern, sowie verschiedene Motivationsbeiträge zum stressigen Alltag im Familienleben. Daher auch der Name ‚Momfluencerin‘. Die Themen sind äußerst vielfältig, drehen sich dabei allerdings immer wieder um denselben Kern. Vom Aufräumen und Ordnung halten, über platzsparende Methoden im Kleiderschrank, bis hin zu persönlichen Gedanken und dem alltäglichen 'Challenges' – damit gemeint sind unterschiedliche Hürden – die sich innerhalb einer Großfamilie eben so ergeben. Dabei sind die Videos stets entspannt und spontan und keinesfalls gekünstelt. Was hinter diesen Videos allerdings die wenigsten sehen, es steckt dennoch ein ziemlicher Arbeitsaufwand dahinter.
Teamwork
Die Videos und Inhalte betreut Santana natürlich selbst. Dazu zählt das Aufnehmen, das Verfassen von Beiträgen und Ergänzen von Untertiteln wenn nötig, sowie das anschließende Hochladen. Um die Vermarktung, sowie die technischen Details im Hintergrund – also in Santanas Fall die Plattform Instagram – kümmert sich ihr Ehemann Matthias Bachmann, der mittlerweile selbst Protagonist in _santanaslife_ ist. „Ich bin selbst seit 2009 selbständig im Onlinemarketing tätig. Da ich meine Arbeit fast ausschließlich im Homeoffice mache, kümmere ich mich gleichzeitig um die administrativen Tätigkeiten von _santanaslife_“, so der vierfache Vater. Eine weitere Challenge ist, dass das Paar sehr darum bemüht ist, dass kein einziges Gesichtsfoto der Kinder zu sehen ist. Zum einen um ihnen ab einen gewissen Alter selbst die Entscheidung zu überlassen, welche Fotos und Inhalte sie in den sozialen Medien preisgeben wollen. Und zum anderen um zu vermeiden, dass sie von fremden Menschen auf der Straße angesprochen werden, was bei 46.000 Menschen, die den Familienalltag verfolgen, keinesfalls unmöglich erscheint. Doch auch die Kinder sind bereits geübt, im Umgang mit ihrer Momfluencerin. Santana selbst hat für ihre Profession tatsächlich nur ein einziges Werkzeug, nämlich ihr Handy, welches sie rund um die Uhr im Einsatz hat. Natürlich behält die Momfluencerin stets ein Auge auf ihre Kids. Dennoch hat sich das Ehepaar eine Art Kennwort für die Kinder einfallen lassen, wenn Santana ihre Arbeit kurz ruhen lassen muss. „Wenn ich von meinen Kindern den Satz höre, ‚Mama schau mir in die Augen‘, weiß ich, jetzt ist es wichtig“, so die Influencerin. Nicht jeder reagiert auf die Momfluencerin positiv, denn wo Erfolg ist, ist auch Neid nicht weit. Gerümpfte Nasen, abschätzige Blicke und mehr oder weniger verhaltenes Tuscheln begleiten Santana rund um ihre Stories und Darstellung in den sozialen Medien. Auch so manch bissige Nachrichten erreicht sie ab und an über ihren Kanal. Aber einen gewissen Gegenwind und etwaige Kritik nimmt sie sehr gelassen hin. „In der Regel kommt in etwa auf 50 freundliche Nachrichten, eine negative Nachricht. Aber so ist das Geschäft.“, meint sie.
Konkurrenzlos
Mittlerweile verdient Santana bereits Geld mit ihren Stories und kann davon ihren Lebensunterhalt gut bestreiten. Im Hinblick auf eine etwaige Konkurrenz zeigt sie sich entspannt. Auch ihr Ehemann und Organisator sieht das locker: „Eine direkte Konkurrenz im herkömmlichen Sinn existiert eigentlich kaum, denn wenn jemand am Familienalltag einer Mutter interessiert ist, verfolgt er durchaus auch mehr als nur eine Momfluencerin“. Somit können Sie sich auch erlauben, Tipps an etwaige Nachwuchs-Influencer zu verteilen: Wichtig sind laut dem Dreamteam die entsprechenden Inhalte zu einem gewissen Thema. Also nur Stories oder Bilder ausschließlich zum privaten Alltag, wären für den Aufbau eines Instagram-Profils dieser Größenordnung wahrscheinlich zu wenig. Was das Ehepaar noch dazu anmerkt, ist, dass man mit Instagram selbst noch kein Geld verdient. Den Umsatz generiert man erst durch die Werbepartner und diese erreicht man wiederum durch eine möglichst hohe Anzahl an Followern. Um die Follower zu vermehren, versucht man durch unterschiedliche Beiträge Aufmerksamkeit auf den eigenen 'Account' – damit gemeint der jeweilige Kanal – zu lenken. Und somit schließt sich der Kreis um _santanaslife_.
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