Wegen Insolvenz
Windhager-Baustelle in Pinsdorf steht still
Nachdem am 5. Jänner bekannt wurde, dass der Heizungshersteller Windhager Insolvenz anmelden musste, hat das nun auch direkte Auswirkungen auf Oberösterreich. Die hundert Millionen Euro teure Baustelle in Pinsdorf – dort entsteht ein Wärmpumpen-Werk von Windhager – steht vorerst still.
PINSDORF. Windhager wollte in Pinsdorf um rund hundert Millionen Euro ein neues Werk für Wärmepumpen errichten. Eröffnet werden sollte es im Sommer 2024, so waren die Pläne. 300 Beschäftigte hätten in Pinsdorf einen Arbeitsplatz gefunden. Derzeit ist der Bau stillgelegt, berichtet der ORF OÖ. In Österreich aber auch in Europa sind die betroffenen zusammenhängenden Salzburger Unternehmen führend in der Herstellung von Heizkesseln für sämtliche Energiearten. Die Auslandsbeteiligungen Windhager Schweiz, Deutschland und Italien sind vom Antrag nicht betroffen. Der Heizungshersteller hoffe laut ORF, noch Investoren zu finden, die auch bereit sind, das Wärmepumpenwerk in Pinsdorf mitzutragen. Sollte es dazu nicht kommen, dürfte Windhager das fast fertige Werk aufgeben müssen. Vorerst sei der Insolvenzverwalter am Zug. Montag oder Dienstag sollte das Verfahren offiziell eröffnet werden.
Rund 450 Dienstnehmer sind betroffen
Betroffen sind rund 450 Dienstnehmer und insgesamt 510 Gläubiger. Die Passiva bei Windhager Zentralheizung betragen rund 8,2 Millionen Euro, bei Windhager Zentralheizung Technik rund 78,2 Millionen Euro. Die Passiva bei Windhager Logistik sind noch zu eruieren. Dem gegenüber stehen Aktiva über 2,2 Millionen Euro (Windhager Zentralheizung), 21,4 Millionen Euro (Windhager Zentralheizung Technik) – die von Windhager Logistik sind noch zu eruieren. Die betroffenen Unternehmen streben eine Sanierung an.
Ursachen für die Insolvenz
Martkverwerfungen im bisherigen primären Geschäftszweig Biomasse im Jahr 2023, seit 2021 Aufbau eines zweiten Standbeins betreffend die Herstellung und dem Vertrieb von Wärmepumpen, der bis Juni 2024 fertiggestellt werden sollte – das sind die Ursachen für die Insolvenz, berichtet der Kreditschutzberband. Die Finanzierung der Erweiterung wurde durch die Unsicherheiten am Fördermarkt für erneuerbare Energien erschwert. Ein Finanzierungskonzept unter Einbindung von Investoren wurde angestrebt, konnte allerdings nicht finalisiert werden. Windhager musste letztlich die Zahlungsunfähigkeit eingestehen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.