Riesen-Kaisereis In Bad Ischl: Zukunft ist ungewiss
Schon in seiner Premierensaison hat sich die XXL-Ausgabe des Bad Ischler Kaisereises auch weit über die Stadtgrenzen hinaus einen Namen gemacht. Weil aber rund 160.000 Euro an finanziellen Mitteln fehlen, könnte das "Winterwonderland" im Kurpark bereits im Winter 2018/19 der Vergangenheit angehören. Der Vorschlag, das Geld über I-Beiträge hereinzubekommen, fand bei der Abstimmung nicht die nötige Zweidrittelmehrheit
BAD ISCHL (pg). Von allen Seiten her wird das 1.200 Quadratmeter große Kaisereis im Bad Ischler Kurpark mit Lob überschüttet. Doch trotzdem ist die Zukunft ungewiss. Scheitern könnte es am lieben Geld. Neben den Kosten für die Premierensaison von knapp 300.000 Euro würden pro Jahr weitere 220.000 Euro anfallen. "Zieht man davon die voraussichtlichen Einnahmen von 60.000 Euro ab, bleiben noch immer 160.000 Euro, die man aufbringen muss", erklärt Edwin Gruber, Obmann des Bad Ischler Tourismusverbandes. Die Idee des Tourismus-Vorstandes war eine simple: "Die Finanzierung hätte über eine Erhöhung des derzeit bereits erhöhten, gesetzlich vorgeschriebenen, Interessentenbeitrages erfolgen sollen", so Gruber. "Hier muss jedes Unternehmen je nach Einteilung der Beitragsgruppe mitzahlen."
I-Betraigserhöhung: Zweidrittelmehrheit verpasst
Also wurde bei der Vollversammlung des Tourismusverbandes am 20. Dezember abgestimmt. Das Ergebnis fiel allerdings ernüchternd aus: Der Antrag fand zwar mit 52:41 gültig abgegebenen Stimmen viel Zuspruch, aber eben nicht die notwendige Zweidrittelmehrheit. "Das bedeutet, dass die Finanzierung für den Winter 2018/19 nicht über gleichmäßig erhöhte I-Beiträge erfolgen wird", so Gruber weiter. Derzeit bezahlen Bad Ischls Betriebe rund 600.000 Euro an Interessensbeiträgen, vorgeschrieben wären knapp 350.000 Euro. "Für die Zukunft wird sich der TVB bemühen, ein anderes Finanzierungsmodell gemeinsam mit der Wirtschaft und der Stadt aufzustellen", ergänzt Marcus Tulach. Er betont, dass der generelle Tenor aller Beteiligten aber klar für das Kaisereis spreche. Dem schließt sich Johannes Aldrian, Katrinseilbahnen GmbH, an: "Es wäre mehr als schade, wenn das Projekt nach einer Saison schon wieder beendet werden würde. Zudem wurde eine eventuelle Erhöhung der I-Beiträge in den vorherigen Sitzungen immer als Finanzierungsmöglichkeit angesprochen." Große Betriebe, wie eben auch die Katrinseilbahn, hätte die Erhöhung zwar massiv betroffen, aber "bei einem so wichtigen Projekt, hätten wir das auf uns genommen." Etwas anders sieht das Marcus Hofbauer vom k.u.k.-Hofbeisel: "Es ist zwar schön anzuschauen, aber dass ich dann plötzlich anstatt der 11.000 Euro auf einmal 18.000 Euro hätte zahlen sollen, ist inakzeptabel." Er hoffe natürlich, dass man Mittel und Wege findet, um das XXL-Kaisereis auch weiterhin zu finanzieren. "Ich sehe derzeit maximal eine 50:50-Chance, dass es die riesige Eisfläche weiterhin in dieser Form geben wird."
Plan B: Sponsoren suchen
Auch Bad Ischls Ortschef Hannes Heide spricht sich klar für das Kaisereis in seiner derzeitigen Form aus. "Die Begeisterung war und ist groß", so der Bürgermeister. "Es ist anzunehmen, dass das Interesse überregionaler Gäste in den kommenden Wintern noch weiter ansteigen würde. Immerhin musste sich das Kaisereis erst einen Namen machen." Er hoffe, dass sich Sponsoren finden werden, die den Erhalt der XXL-Eisfläche ermöglichen. "Wenn beispielsweise 160 Unternehmer jeweils 1.000 Euro beisteuern, wäre eine weitere Saison fix", so Heide.
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