Schärding damals
Alte Bräuche zwischen Weihnachten und Neujahr
Vom "Tag der unschuldigen Kinder" bis zum Räuchern – hier ein kleiner Auszug aus alten Bräuchen rund um den Jahreswechsel.
BEZIRK SCHÄRDING. Gerade im Advent, aber auch in der Zeit nach Weihnachten und rund um die Jahreswende zelebrierten die Menschen in der Region früher zahlreiche Bräuche. Einige sind bei uns bereits in Vergessenheit geraten, wie etwa der "Tag der unschuldigen Kinder", wie Cornelia Schlosser vom Holz- und Werkzeugmuseum Lignorama in Riedau für ihre Ausstellung "s'Christkindl" recherchiert hat. Dieser wurde früher am 28. Dezember gefeiert und sorgte bei Kindern im Mittelalter für leuchtende Augen. "Die Mädchen und Buben durften nämlich an diesem Tag, tun was sie wollten", erklärt Schlosser. Den Erwachsenen wurde dabei in Reimform die Meinung gesagt. Später entwickelte sich daraus das "Frisch- und G'sund-Schlagen". Dabei zogen die Kinder mit Ruten aus Hasel oder Birke von Haus zu Haus, verpassten den Erwachsenen leichte Schläge auf den Hintern oder Rücken und wünschten ihnen damit ein gutes neues Jahr. Dafür bekamen sie Süßes oder kleine Geldspenden. Mehr zum Tag der Unschuldigen Kinder.
Räuchern und Neujahrabwünschen
Ein besonders alter, auch heute noch vielerorts beliebter Brauch ist das Räuchern – vor allem während den zwölf Rauhnächten zwischen 25. Dezember und 6. Jänner. Dabei ließen die Leute das alte Jahr Revue passieren und versuchten außerdem böse Geister auszutreiben. Mehr zum Räuchern gibt's hier. Und zu den Rauhnächten hier.
Ebenfalls rund um den Jahreswechsel früher sehr beliebt war das "Neujahrabwünschen". Dafür ging's am ersten Tag des neuen Jahres vormittags für die Kinder in die Nachbarschaft. "Das hab ich als Kind auch noch gemacht", erinnert sich Schlosser, die aus Eggerding stammt und erzählt: "Da hat man sein Sprücherl aufgesagt und dann einen Schilling oder so gekriegt. Der Spruch lautete: A guad's neichs Joah, a Christkindl mit de krausten Hoar, a lang's Leben, a g'sungs Leben soi dir der liabe Hergott gebn."
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