Brauchtum am 28. Dezember
Frisch und G'sund – Der unschuldige Kindertag

Teil des "Frisch und G'sund-Schlagens" sind die Glückwünsche fürs neue Jahr, die in Reimform überbracht werden.  | Foto: Universalmuseum Joanneum
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  • Teil des "Frisch und G'sund-Schlagens" sind die Glückwünsche fürs neue Jahr, die in Reimform überbracht werden.
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Am 28. Dezember wird der "Unschuldige Kindertag" begangen. An diesem Tag wird das "Frisch und G'sund-Schlagen"praktiziert, bei dem Kinder mit Birken- oder Haselruten Eltern, Verwandten oder Nachbarinnen und Nachbarn mit leichten Schlägen Glückwünsche zum neuen Jahr überbringen. Zum Dank gibt es Süßigkeiten oder kleine Geldspenden. 

STEIERMARK. Am 28. Dezember wird der "Unschuldige Kindertag" begangen. Verbunden mit diesem Brauch ist das "Frisch und G'sund-Schlagen". Dabei ziehen Kinder von Haus zu Haus und versetzen Erwachsenen mit Birken- oder Haselruten leichte Schläge. Gleichzeitig überbringen sie Wünsche für das neue Jahr. Zum Dank erhalten die Glückwunschüberbringerinnen und -bringer Süßigkeiten oder kleine Geldspenden. Aber: Woher kommt der Brauchß

Die Geschichte

So aufregend der Brauch des „Frisch und G’sund-Schlagens“ am "Unschuldigen Kindertag" für Kinder auch ist, so geht er doch auf eine traurige Begebenheit zurück, die sich kurz nach der Geburt Jesus zugetragen hat. Herodes, der zu diesem Zeitpunkt König war, hörte von den Sterndeutern, also den „Heiligen Drei Königen“, dass sie auf der Suche nach einem „neugeborenen König“ seien. Daraufhin bekam es Herodes mit der Angst zu tun, denn schließlich war er der alleinige Herrscher des Königreiches. So befahl er den Heiligen Drei Königen, ihm Bescheid zu geben, wenn sie das Kind gefunden hätten. Allerdings wurde den Sterndeutern im Traum davon abgeraten, Herodes vom Kind in der Krippe zu berichten.

Kinder beim "Frisch und G'sund-Schlagen" am 28. Dezember | Foto: Universalmuseum Joanneum
  • Kinder beim "Frisch und G'sund-Schlagen" am 28. Dezember
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Was daraufhin passierte, beschrieb der Evangelist Matthäus folgendermaßen: "Als Herodes merkte, dass ihn die Sterndeuter getäuscht hatten, wurde er sehr zornig und er ließ in Bethlehem und der ganzen Umgebung alle Knaben bis zum Alter von zwei Jahren töten." Herodes glaubte, durch diesen Befehl auch das Jesuskind getötet zu haben, um somit weiterhin alleiniger Herrscher zu sein, was aber nicht der Fall war. Viele unschuldige kleine Kinder sind damals dem Zorn des Herodes zum Opfer gefallen.

Das Überbringen der Neujahrswünsche wird belohnt.  | Foto: Universalmuseum Joanneum
  • Das Überbringen der Neujahrswünsche wird belohnt.
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Glückwünsche und Schläge

Im Mittelalter wurde an diesem Tag in Kloster- und Domschulen der sogenannte Kinderbischof gewählt. Diesen Tag haben die Kinder für sich reklamiert und sie durften in Reimform den Erwachsenen ihre Meinung sagen. Das heutige "Frisch- und G'sund-Schlagen" dürfte ein Überbleibsel dieser Tradition sein. Die Sprüche variieren von Region zu Region. Weit verbreitet ist folgender Glückwunsch:

"Frisch und g'sund, frisch und g'sund, lang leben und g'sund bleibn, s'Christkind am Hochaltar, wünscht viel Glück im neuen Jahr, nix klunzn, nix klagn bis i wieder kumm schlagen."


In welchen steirischen Regionen wird dieses Brauchtum noch gelebt?

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