Altschwendt plant neues Bürgerbeteiligungs-Projekt
Gemeinde setzt weiter auf erneuerbarer Energie und will Bürger bald freiwillig zur Kasse bitten.
ALTSCHWENDT (ebd). Im Interview spricht Bürgermeister Josef Söberl über eine Photovoltaik-Offensive, leere Taschen und seine Zukunft.
Herr Söberl, stimmt es, dass Sie in Sachen Photovoltaik-Anlage eine erneute Bürgerbeteiligungs-Projekt planen?
Ja, im Zuge der Volksschulsanierung, die bereits gestartet wurde und sich über mehrer Etappen erstrecken wird. Auf das Schuldach soll ja eine 3 KW Photovoltaikanlage kommen. Uns schwebt aber eine 20 KW-Anlage vor, weil genügend Fläche dafür vorhanden wäre. Die Anlage würde etwa 40.000 Euro kosten. Geld, das wir als Abgangsgemeinde nicht haben.
Altschwendt hat ja schon sehr positive Erfahrungen mit Bürgerbeteiligungs-Projekten gemacht.
Wir haben bereits bei den Windrädern ein Beteiligungsprojekt gemacht. Dafür konnten wir 280 Bürger gewinnen – sogar aus dem Bezirk Ried. Bei der Photovoltaikanlage wäre das über Leader möglich. Leider haben wir ja die Windkraft in der Gemeinde ausgeschöpft, weil aufgrund der Abstandsbestimmungen nicht mehr Räder möglich sind. Dabei kann ich Windräder nur befürworten. Überhaupt müsste man mehr in diese Richtung tun.
Was Sie ja in anderen Bereichen wie der Photovoltaik vorantreiben möchten?
Unbedingt, deshalb unternehmen wir auch eine Inforeise nach Bruck an der Leitha, um uns dort verschiedene Energiesachen anzuschauen. Wir wollen uns dort ansehen, was wir noch alles ausschöpfen könnten – wie etwa Biogasanlagen.
Altschwendt ist ja nach wie vor Abgangsgemeinde. Wie sieht da die finanzielle Zukunft aus?
Der Abgang wird bleiben, weil wir in den vergangenen Jahren viel investiert haben, etwa in die Infrastruktur, Kanal und Ortswasser. Nun gehen wir eben die Rückzahlungen an. Zudem kostet die Volksschulsanierung insgesamt zwei Millionen Euro, wobei wir hier sehr großzügig vom Land unterstützt werden.
Wenn man nach Altschwendt kommt, fallen einem sofort die vielen Neubauten auf. Wie sieht es mit der Einwohnerentwicklung aus?
Die ist Gott sei Dank steigend und wir hoffen, dass das auch so bleibt.
Aber warum sollte sich jemand ausgerechnet in Ihrer Gemeinde niederlassen?
Wegen der ruhigen Lage und den günstigen Baugründen. Wir sind in den letzten Jahren zur richtigen Wohngemeinde geworden – mit einer funktionierenden Gemeinschaft. Was uns noch fehlt sind Betriebe und ein entsprechendes Verkehrskonzept mit vernünftigen Anbindungen.
Sie sind seit zehn Jahren im Amt. Werden Sie bei der Gemeinderatswahl 2015 wieder kandidieren?
Solange ich gesund bin, hätte ich kein Problem damit. Aber das entscheide ich zu einem späteren Zeitpunkt.
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