Interview Wolfgang Wagner
Er hilft Geflüchteten im Bezirk Schärding
Lehrlingsredakteur Ali Sina interviewte Wolfgang Wagner, der eine Jugendgruppe für Flüchtlinge gründete.
WERNSTEIN. Wolfgang Wagner war fast 50 Jahre für das Rote Kreuz in Schärding tätig. Im November 2015 gründete der Wernsteiner eine Gruppe für junge Menschen, die nach der Flucht aus ihren Heimatländern in den Bezirk Schärding kamen.
Wie viele Mitglieder hatte die Gruppe?
Die Jugendgruppe hatte Mitglieder aus Schärding und Taufkirchen. Es waren ca. 20 junge Leute in der Gruppe.
Was war der Grund, dass du diese Gruppe gegründet hast?
Das Rote Kreuz hatte schon mehrere Jugendgruppen, da habe ich mir gedacht, es müsste auch mit jungen Flüchtlingen funktionieren.
Was macht die Gruppe?
Zuerst vereinbarten wir, dass wir nur Deutsch miteinander sprechen und dass Religion kein Thema ist, denn es gibt nur einen Gott. Auf dem Programm standen ein Erste-Hilfe-Kurs und Kennenlernen der verschiedenen Rotkreuz-Aktivitäten. Zweimal machten wir einen Ausflug zum Attersee, wo das Jugend-Rotkreuz ein Ferienhaus mit Badestrand hat. Bei einer Bus-Rundfahrt zeigte ich ihnen schöne Teile des Bezirkes Schärding. Kleine Wanderungen, Grill- und Spieleabende gab es auch. Ein besonderes Projekt gab es mit dem Altenheim Schärding. An einigen Nachmittagen kamen Mitglieder der Gruppe ins Heim, um mit den Bewohner Spiele zu spielen oder eine Spazierfahrt mit dem Rollstuhl zu machen.
Hast du noch Kontakt zu den Mitgliedern?
Ich habe immer noch Kontakt mit vielen Flüchtlingen, auch mit Mitgliedern der Jugendgruppe und helfe ihnen, wenn sie mich brauchen. Vor allem beim Asyl-Verfahren oder bei Behördengängen.
Hat sich jemand beschwert, weil du Flüchtlingen hilfst?
Eigentlich nicht, denn die Leute wissen, dass ich nach dem Grundsatz „Aus Liebe zum Menschen“ handle, dazu zählen auch Flüchtlinge.
Wie findest du, ist die Integration der Mitglieder gelungen?
Es freut mich, dass viele bereits sehr gut integriert sind, eine gute Ausbildung gemacht haben, einen tollen Beruf haben und sich oft hier wie zu Hause fühlen. Manche haben bereits die Staatsbürgerschaft bekommen, aber es gibt noch viel zu tun, um alle integrieren zu können.
Was sind deine Wünsche?
Ich wünsche mir, dass ich noch einige Zeit so fit bin, um „meinen“ Flüchtlingen weiter helfen zu können und dass der gute Kontakt lange bestehen bleibt.
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