Weihnachtsgeschäft 2020
Gutscheine sind heuer der Renner
Weniger Kunden und Umsatz im Dezember, berichten Händler – doch der "Zehner" boomt.
BEZRIK SCHÄRDING. Nach Ende des Lockdowns starteten Schärdings Händler am 7. Dezember in den Weihnachts-Endspurt.
"Die Kundenfrequenz ist den Umständen entsprechend in Ordnung. Natürlich nicht so wie in normalen Jahren, aber immer noch sehr in Ordnung." Mathias Herrmann, Schärding Innovativ
Seinem Eindruck nach sind die Summen, die der einzelne Kunde ausgibt, dafür aber etwas höher, berichtet der Obmann von Schärding Innovativ. Zudem hat Herrmann den Eindruck, dass die Menschen aus dem Umland verstärkt nach Schärding kommen. Zum Kassenschlager entwickeln sich heuer Gutscheine, wie etwa der Schärdinger Zehner.
Gutscheine und Schärdinger Zehner boomt
Allein im Dezember wurden mit der Lokalwährung 200.000 Euro umgesetzt – auch dank des Großeinkaufes einer Firma, die Schärdinger Zehner im Wert von 90.000 Euro als Weihnachtsgeschenk für Mitarbeiter erworben hat. "Das hilft und freut uns natürlich extrem. Der Schärdinger Zehner ist in 100 Betrieben einlösbar", so Herrmann weiter. Den Umständen entsprechend zufrieden ist auch Michaela Hausner. Die Inhaberin des Schärdinger Modegeschäfts Popcorn kann den Trend zum Gutschein bestätigen. Und:
"Es ist natürlich weniger Bewegung in der Stadt als sonst. Bei uns kaufen im Moment 90 Prozent Stammkunden ein." Michaela Hausner
Mit Prozent-Aktionen lockt sie seit der Wiedereröffnung nach dem Lockdown Kundschaft in den Laden. Zu spüren sind natürlich die geschlossenen Grenzen: "Die Kunden aus Bayern sind für alle Geschäfte in Schärding ein wichtiger Faktor", betont Hausner.
Weniger Leuter unterwegs, weniger Kaufkraft
Dass es deutlich ruhiger ist als in normalen Jahren, kann Regina Angleitner für Andorf bestätigen. Sie betreibt den Friseursalon "Magic Hair Regina" und ist Sprecherin des Händlerzusammenschlusses Andorf Aktiv: "Leider sind allgemein weniger Leute in Andorf unterwegs und die Kaufkraft ist auch weniger", berichtet die Geschäftsfrau. Der Umsatzverlust sei für Dezember nicht mehr aufzuholen. Zumal speziell die Friseur- und Modebranche darunter leidet, dass sämtliche Weihnachtsfeiern ausfallen. 2020 sei abgehakt, doch fürs nächste Jahr gibt sich Angleitner zuversichtlich:
"Wir starten nächstes Jahr neu und hoffen, dass unsere Kunden uns treu bleiben und im Ort einkaufen, damit Arbeitsplätze gesichert werden." Regina Angleitner, Obfrau Andorf Aktiv
Auch Sporthändler Andreas Gaderbauer, Chef von Schimalya aus Rainbach, berichtet von starken Umsatzrückgängen – vor allem bei den Alpin-Ski.
"Die breite Masse fällt weg. Jetzt fahren und kaufen wirklich nur die eingefleischten Wintersportler." Andreas Gaderbauer, Schimalya
In Anbetracht der Umstände dürfe man nicht jammern, doch "zu den Umsätzen aus 2019 fehlt es natürlich weit." Etwas besser sieht die Situation bei Skitouren-Ausrüstung und im Verleih aus. Und die umsatzstärksten Tage zwischen Weihnachten und Neujahr kommen bei Schimalaya erst noch.
Zur Info:
Hier finden Sie lokale Tipps für kurzentschlossene Weihnachts-Einkäufer, aber auch für die Zeit nach Weihnachten. Die 100 Mitgliedsbetriebe von Schärding Innovativ präsentieren sich in einem gemeinsamen Online-Auftritt. In den Mitgliedsbetrieben kann auch der Schärdinger Zehner eingelöst werden: schaerding-innovativ.at
Welche Geschäfte und Firmen in Andorf ihre Produkte und Dienstleistungen anbieten, finden Sie unter: andorf-aktiv.at
Die Website "Schärding jetzt gemeinsam" wurde in der Corona-Krise aufgebaut, um Händlern und Dienstleistern aus Schärding, St. Florian, Brunnenthal und Wernstein eine Plattform zu bieten. Hier sind auch Gastrobetriebe aufgeführt, die einen Liefer- oder Abholservice anbieten: schaerdingjetzt-gemeinsam.at
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