Jobvergabe sorgt in St. Florian für Unmut
FPÖ prangt Jobvergabe im öffentlichen Dienst an und spricht von Postenschacher. Ortschef ist von Freiheitlichen enttäuscht.
ST. FLORIAN (ebd). Für die Gemeinde wurde ein neuer Bauhof-Facharbeiter gesucht. Auf FPÖ-Initiative kam es zur öffentlichen Ausschreibung, wobei es ein klar definiertes Anforderungsprofil für den Job gegeben hatte. Auf die Stellenausschreibung haben sich laut FPÖ schließlich 17 Bewerber gemeldet. "Der Clou an der ganzen Sache ist aber, dass eine Person eingestellt wurde, die von der beruflichen Qualifikation her überhaupt nicht entspricht – und bis Herbst 2013 sogar ÖVP-Gemeinderatsmitglied gewesen ist", erbost sich FPÖ-Obmann Harald Wintersteiger. Nachsatz: "Tatsache ist auch, dass es Bewerber gegeben hat, die dem Anforderungsprofil genau entsprochen hätten.
Dass aber nun ein Bewerber genommen wurde der die Kriterien kaum erfüllt, ist in etwa so, als wenn ich einen Maurer brauche und dafür einen Zuckerbäcker bekomme." Die FPÖ spricht von Postenschacher. Dazu Fraktionsobmann Günter Fischer: "Uns geht es nicht um die Person, denn schließlich kann der Mann ja nichts dafür, sondern um die Entscheidungsträger. Denn wenn nicht einmal im öffentlichen Dienst nach Fakten und Objektivität eingestellt wird, dann gute Nacht. Außerdem stößt man damit die anderen Bewerbern vor den Kopf."
Brait spricht von Wahlkampf
Mit den FPÖ-Vorwürfen konfrontiert, meinte ÖVP-Bürgermeister Bernhard Brait: "Ich finde es spannend, dass man mit dieser Sache jetzt versucht, Wahlkampf zu betreiben." Wie der Ortschef betont, sei es zwar richtig, dass die eingestellte Person das in der Ausschreibung gewünschte Kriterium Führerschein C nicht erfüllt, aber bei dem Mann habe ein sozialer Aspekt eine Rolle gespielt. "Weil der Mann bereits über 50 Jahre alt und seit einem Jahr am Bauhof tätig ist, wo er gute Arbeit geleistet und sich bewährt hat. Es wäre jetzt unfair gewesen, den Mann nicht zu nehmen, nur weil er keinen C-Führerschein hat." Nachsatz: "Wir haben ohnehin vier Mitarbeiter mit C-Führerschein – bei nur einem verfügbaren Lkw."
SPÖ steht zu Entschluss
In die selbe Kerbe schlägt auch SPÖ-Vizebürgermeister Thomas Strauß: "Ich selbst hatte in diesem Jahr mehrfach Gelegenheit, mich von der hervorragenden Arbeiteitsleistung des Mitarbeiters zu überzeugen. Für die SPÖ Fraktion war darüber hinaus vor allem der soziale Aspekt ausschlagebend. Postenschacher sieht anders aus. Die FPÖ möchte nur auf dem Rücken eines hervorragenden Mitarbeiters Vorwahlkampf betreiben. Das ist unfair und bringt in der Sache gar nichts."
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