Gemeinden entdecken WhatsApp
Wenn was passiert, wird informiert
Immer mehr Gemeinden entdecken WhatsApp als Infotool. Doch "heimlicher" Favorit ist eine andere Info-App.
BEZIRK. Seit 29. April bietet etwa Andorf den WhatsApp-Infokanal an, über den die Marktgemeinde die Bürger über Aktuelles informiert. Dazu Bürgermeister Karl Buchinger: "Für uns war der Ausgangspunkt jener, dass wir Informationen schneller und leichter zugänglich machen wollten. Vor allem für die jüngeren Gemeindebürger und die digitalaffine Bevölkerung ist es ein Weg für uns, sie besser zu erreichen." Die Nachrichtenpalette umfasst etwa aktuelle Straßensperren, Eröffnungen – wie etwa Freibaderöffnung – Vorträge oder Jobausschreibungen. "Wir wollen aber nicht die Handys der Bürger zumüllen, sondern gezielt informieren.
"Wir wollen aber nicht die Handys der Bürger zumüllen, sondern gezielt informieren."
Dieser digitale Service soll uns allen das Leben in der Gemeinde ein Stück weit einfacher und praktischer machen", so das Gemeindeoberhaupt. Die Bewerbung des Andorfer WhatsApp-Infokanals startete Anfang April gleichzeitig mit einer digitalen Informationsoffensive. Zu diesem Zeitpunkt ging auch die neue Homepage sowie die Smartphone-App "Gem2Go" online. Die erste Nachricht über den WhatsApp-Infokanal wurde am 29. April verschickt. Und der Dienst kommt an. Innerhalb eines Monats haben sich dafür rund 300 Nutzer angemeldet.
Mayrhof als "Vorreiter"
Während es zahlreiche Gemeinden im Bezirk gibt, die laut Recherchen der BezirksRundSchau den Dienst nicht anbieten und das auch nicht vorhaben, zeigt sich die kleinste Gemeinde Mayrhof wieder einmal als "Vorreiter". So wird die Benachrichtigung via WhatsApp bereits seit Jahren angeboten, wie Amtsleiterin Monika Etzl weiß. "Es gibt eine WhatsApp-Gruppe, bei der rund die Hälfte der Hausbesitzer teilnimmt. Diese wird aber nicht von der Gemeinde betrieben. Die Gruppe wird für Gemeindeinfos, Vereinsmitteilungen, Werbung der Wirtschaftsbetriebe und von Privatpersonen genutzt."
"Die Gruppe wird für Gemeindeinfos, Vereinsmitteilungen, Werbung der Wirtschaftsbetriebe und von Privatpersonen genutzt."
Wie Etzl sagt, gibt's das Service bereits seit rund sechs Jahren. Sie steht allen Mayrhofern offen und wird von den teilnehmenden Bürgern auch fast täglich genutzt. Vichtenstein bietet den Dienst laut Amtsleiter Martin Fesel nicht an. "Eventuell soll ein ähnliches Angebot mit der Umstellung der Homepage eingeführt werden." Auch St. Aegidi überlegt ein solches Info-Angebot.
"Gem2Go" beliebtere App
Wie die Recherchen der BezirksRundSchau ergaben, nutzen zahlreiche Gemeinden vielmehr eine andere "Info-App" – so wie etwa Esternberg: "Wir bieten die App "Gem2Go" an. Über diese Schiene werden die Bürger über aktuelle Themen und Veranstaltungen informiert. Eine WhatsApp-Gruppe gibt es nur für die Vereine", so Amtsleiter Johannes Stadler. Ebenso plant die Gemeinde Waldkirchen am Wesen die Implementierung der "Gem2Go"-App. "Derzeit informieren wir die Bürger zum einen über die Gemeindehomepage und zum anderen über den Infodienst der Gemeinde, der einmal im Monat erscheint", sagt Amtsleiter Walter Humer.
"Derzeit informieren wir die Bürger zum einen über die Gemeindehomepage und zum anderen über den Infodienst der Gemeinde, der einmal im Monat erscheint."
Auch Suben setzt auf die "Gem2Go"-App. "Bei uns gibt's seit heuer Infos über diese kostenlose App", heißt es aus der Gemeinde. In Diersbach sind es monatlich "circa 300 Bürger, welche die App nutzen", weiß Amtsleiter Hubert Pichler. Auch in Wernstein wird die mobile Bürgerservice-App zur raschen Verbreitung von News, Veranstaltungen, Terminen und Kundmachungen verwendet. Ebenso in Wernstein, dort nutzen rund 300 Personen den Service, über den monatlich 10 bis 15 Benachrichtigungen versendet werden.
Zur Sache
Die "Gem2Go" ist Österreichs einzige mobile Bürgerservice-App, die alle Gemeinden Österreichs in einer App vereint. "Gem2Go" ist nicht nur eine Gemeinde Info- und Service-App, sondern damit wird auch mobiles Zahlen geboten. Zudem gibt's dort auch viele Infos und Neuigkeiten über Nachbargemeinden zu finden.
Und wie funktioniert etwa die WhatsApp-Bürgerservice-App in Andorf? Der WhatsApp-Nutzer speichert sich eine von der Gemeinde vorgegebene Handynummer unter "Marktgemeinde Andorf" als Kontakt ein. Anschließend sendet der Bürger seinen Vor- und Nachnamen per WhatsApp und antwortet auf die dann folgende Gemeindenachricht mit Ok. Ist dieser Teil erledigt, bekommt jeder Bürger, der sich auf diese Weise angemeldet hat, wichtige Infos. Da es sich dabei um einen Gruppenchat handelt, ist auch die direkte und einfache Kontaktaufnahme mit der Gemeinde möglich. Dabei handelt es sich allerdings nicht um einen klassischen Gruppenchat, sondern die Nachrichten werden über sogenannte „Broadcast-Listen“ verschickt. Die Nutzer können zwar auf die Gemeinde-Nachrichten antworten, diese Antwort geht aber nur an die Gemeinde und nicht an die gesamte Gruppe. Somit bekommen die Nutzer wirklich nur die Gemeinde-Nachrichten und nicht eventuelle Antworten anderen Nutzer übermittelt.
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