101 warten auf betreuten Wohnplatz
BEZIRK (ska). "Wir dürfen unsere soziale Verantwortung nicht auf die lange Bank schieben", sagt Landtagsabgeordneter Hans Affenzeller, Sozialsprecher der SPÖ. Um darauf hinzuweisen, hat der SPÖ-Klub eine Sozialkampagne gestartet, die die Bereiche Altenhilfe, Menschen mit Beeinträchtigung sowie Kinder- und Jugendhilfe in den Mittelpunkt stellt.
Der Bedarf an Betreuungsplätzen wird immer größer, die finanziellen Mittel hingegen immer weniger", gibt Affenzeller zu bedenken. Einer Statistik zufolge steige die Zahl der pflegebedürftigen Älteren im Bezirk Schärding bis 2035 um fast 40 Prozent. Sind es heuer noch 3.398 Pflegebedürftige, könnten es demnach in 20 Jahren 4.700 sein. Auch was die Leistungen in der Behindertenhilfe betrifft, steigt der Bedarf stärker, als zusätzliche Plätze geschaffen werden können. So warten derzeit im Bezirk Schärding rund 101 Menschen mit Beeinträchtigung auf einen betreuten Wohnplatz. 70 würden gerne eine Arbeit antreten. "Die Wartelisten sollen innerhalb von sechs Jahren abgebaut werden", fordert Affenzeller. "Die Angehörigen sollen zumindest die Perspektive erhalten, dass in beispielweise drei Jahren, ein Platz frei wird."
In der Kinder- und Jugendhilfe lobt Bundesrat und SPÖ-Bezirksgeschäftsführer Werner Stadler vor allem die Eltern-Kind-Zentren in Andorf, Riedau und St. Florian. Die SPÖ wünsche sich solche aber in möglichst allen Gemeinden in Oberösterreich.
Affenzeller weiß um die hohen Kosten, die die Vorschläge der SPÖ verursachen würden. "Wird alles realisiert sprechen wir von 200 Millionen Euro". Aber: Die SPÖ hat konkrete Vorschläge, wie das Budget zumindest aufgestockt werden kann. So könnten die anstehenden Finanzausgleichs-Verhandlungen genutzt und ein Fonds für Menschen mit Beeinträchtigung (Inklusionsfonds) eingeführt werden. Und: Auch Reichere könnten einen höheren Beitrag leisten.
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