Alt trifft neu in der Bösbauer Villa
Mittendrin erinnert ein Stein, ein buntes Fenster, ein hölzerner Stiegenaufgang an längst vergangene Zeiten – und rundherum ist alles neu.
ANDORF (ska). Das Andorfer Marktgemeindeamt zeigt sich zwar noch im selben Gewand, aber mit einem Innenleben, das die Besucher der offiziellen Eröffnungsfeier staunen ließ. Ein Jahr haben die Bauarbeiten an der Bösbauer Villa gedauert. Das schlossähnliche Gebäude im Jugendstil wurde 1919 nach Plänen des Andorfer Architekten Hans Feichtlbauer errichtet. Seit mehr als 60 Jahren ist es nun im Dienst der Gemeinde. Für die Umbauarbeiten nahmen Gemeinde und Land 3,27 Millionen Euro in die Hand. Den "Löwenanteil", wie Bürgermeister Peter Pichler sagt, leistete Landeshauptmann-Stellvertreter Reinhold Entholzer mit 2,8 Millionen Euro.
Alles andere als einfach gestaltete sich die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes. "Den damals verwendeten Mörtel aus Sand und Wasser und ein wenig Kalk konnte man mit dem Fingernagel abkratzen", fasst Bürgermeister Peter Pichler schmunzelnd zusammen.
Und: Wichtig war vor allem, den Wohncharakter der Villa etwas einzudämmen, wie Architekt Wolfgang Sedlmaier hinzufügt. "Wir haben das Gebäude in eine Arbeitslandschaft umzufunktioniert, die dem Dienstleistungs- und Servicezentrum gerecht wird."
Nun sind die Wände stabil und die Büros erscheinen professionell – mit moderner und gemütlicher Ausstattung. Der Bürgermeister ist ein Stockwerk hochgewandert und das Bürgerservice ist direkt und geradeaus vom Haupteingang im gläsernen Anbau zu erreichen. Denn die Bösbauervilla ist nun nicht mehr von der Straße aus, sondern von rechts zu betreten, was jenen zu Gute kommt, die das Auto hinter dem Marktgemeindeamt parken. Der noble Steinstufeneingang an der Frontseite der Villa, an der vor hundert Jahren die Kutschen vorfuhren, ist jetzt nur mehr Zierde.
Wer sich selbst ein Bild vom neu gestalteten Marktgemeindeamt machen möchte, hat morgen Gelegenheit dazu. Beim Tag der offenen Tür von 9 bis 16 Uhr können die geleisteten Arbeiten genau unter die Lupe genommen werden.
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