ÖVP Frauenvorsitzende: "Wir sind nicht das schwache Geschlecht"

- ÖVP Bezirksfrauenvorsitzende Barbara Tausch sieht vor allem in den Altersgruppen zwischen 30 und 50 Jahren großen Aufholbedarf.
- hochgeladen von David Ebner
Neue ÖVP-Bezirksfrauenvorsitzende Barbara Tausch hat vieles vor – ohne aber "aufdringlich" zu sein.
FREINBERG (ebd). Im Interview spricht Tausch über ihr Vorhaben, was sie auszeichnet und weshalb Frauen für sie nicht zum schwachen Geschlecht zählen.
Frau Tausch, was hat Sie dazu bewogen, den Vorsitz der ÖVP Frauen zu übernehmen?
Vor einem Dreivierteljahr habe ich einen Politiklehrgang der ÖVP Frauen besucht, so bin ich erstmals damit in Berührung gekommen. Dann haben mich ÖVP-Bezirksparteiobmann August Wöginger und Landtagspräsident Friedrich Bernhofer angesprochen, ob ich den Posten übernehmen möchte.
Also ohne lange zu fackeln?
Nein, ich hab mir das eine Zeit lang überlegt. Ich bin ja auch noch bei der Jungen ÖVP tätig und als Gemeinderätin. Aber da sich meine Interessen geändert haben und ich mich nun mehr mit den ÖVP Frauen identifizieren kann, habe ich schließlich zugestimmt.
Beschreiben Sie sich mit drei Worten?
Ehrgeizig, kommunikativ, vorausschauend.
Was wird sich unter Ihrer "Regentschaft" ändern?
Für mich ist erstmal wichtig, mit den Frauen in Kontakt zu treten. Im Bezirk gibt es derzeit vier ÖVP Frauen-Ortsgruppen – und zwar in Engelhartszell, St. Aegidi, Kopfing und Andorf. Es geht mir nicht darum, rasch neue Ortsgruppen zu gründen, sondern vielmehr Sympathie für die ÖVP Frauen zu wecken.
Und wie soll das gelingen?
Durch langsames Herantasten an politikinteressierte Frauen. Es gibt viele Damen in den einzelnen Gemeinderäten, die nicht bei den ÖVP Frauen sind. Diese gilt es für uns zu gewinnen. Wichtig ist mir auch, in jeder Gemeinde zumindest eine Ansprechperson für weibliche Anliegen zu haben. Außerdem ist es mir ein Bedürfnis, die einzelnen Frauenvertretungen auf Bezirksebene zu bündeln.
Wo sehen Sie derzeit den größten Handlungsbedarf im Bezirk?
Ein Thema ist sicher die Kinderbetreuung. Aber ich bin etwas empfindlich, was Statistiken angeht. Denn ich bin der Meinung, dass Frauen, die bei den Kindern zuhause sind, nicht benachteiligt werden dürfen.
Was wollen Sie in Ihrer Amtszeit erreichen?
Natürlich steht die Mitgliederarbeit im Vordergrund. Wir verfügen im Bezirk mit 370 Mitgliedern über einen großen Grundstock und wollen den Stand erheblich erhöhen.
Es wird ja seit Jahren darüber gesprochen, dass mehr Frauen in die Politik sollen? Hand aufs Herz – handelt es sich dabei nicht nur um einen frommen Wunsch?
Einen Boom wird es sicher nicht geben, jedoch ist seit der Wahl 2009 eine Veränderung zu spüren. Wichtig ist, dass sich Frauen, wenn sie ein Problem haben, sich an jemanden wie uns wenden können.
Fühlen Sie sich als Frau in einer Männer beherrschenden Politik in irgendeiner Weise benachteiligt?
Ich bin seit 2003 im Gemeinderat und habe mich als Frau noch nie benachteiligt gefühlt. Ich würde auch nie behaupten, dass wir dass schwache Geschlecht sind.



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