Georg und Florian Huber
5.500 Kilometer mit 3er-Golf "Shiffrin" bei der Balkan Rallye

Georg und Florian Huber (rechts) auf 3er-Golf am Ziel in Belgrad. Die beiden haben bei der Balkan Edition von Pothole-Rodeo mitgemacht. | Foto: Huber / Samuel Ramsauer
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So viele Kilometer haben Florian und Georg Huber aus St. Marienkirchen beim Pothole Rodeo zurückgelegt.

ST. MARIENKIRCHEN. Und zwar mit ihrem hurricanroten Dreiergolf, Baujahr 1994. Als "Luxbaun Circle", Startnummer 497, haben Georg und Florian Huber aus St. Marienkirchen am Pothole Rodeo 2021 teilgenommen. Gemeinsam mit etwa 80 anderen Teams waren die beiden im August bei der Balkan Edition des Abenteuer-Rennens am Start. Los ging es in Ratschendorf in der Südsteiermark. Das Ziel: Belgrad in Serbien. Der besondere Clou: Beim Pothole Rodeo dürfen nur Autos mitfahren, die mindestens 20 Jahre alt sind und maximal 500 Euro gekostet haben – oder alternativ über 500.000 Kilometer auf dem Tacho haben. Extra fürs Rennen haben die Hubers dafür BezirksRundSchau Redakteurin Judith Kunde ihren alten Golf abgekauft – natürlich mit exklusiven Rechten an der Renn-Story, versteht sich. Vorab haben die beiden viel Zeit und Liebe ins Aufpimpen des alten Autos gesteckt. Erst im dritten Versuch hat es mit dem Pickerl geklappt. Ansonsten sind die beiden Brüder ihren Trip lässig angegangen.  Für ihre Reise eingekauft und gepackt haben sie erst drei Tage vorher.

Ein Road-Book und jeden Tag ein Checkpoint

Durch zehn verschiedene Länder führte sie ihr abenteuerlicher Roadtrip. Es ging von Slowenien über Kroatien, Bosnien, Montenegro, Albanien, Nordmazedonien, Bulgarien, Rumänien bis nach Serbien. Auf der Heimreise war Ungarn schließlich das zehnte Land, das sie durchquerten. Jeden Tag der Rallye mussten die beiden dafür bis zu einer gewissen Zeit am Checkpunkt sein. Ansonsten gab es keine Vorgaben, Tempo und Strecke konnte sich jedes Team aussuchen. Vom Veranstalter gab es ein "Road-Book" mit Hinweisen zu Land und Leuten sowie Sightseeing-Tipps für die Strecke. "Wir waren meistens mit zwei anderen Teams aus Wels und dem Mühlviertel unterwegs. Es ist zum großen Teil ein deutschsprachiges Event. Die meisten Teilnehmer sind aus Deutschland und Österreich, ein paar kamen aus der Schweiz und Luxemburg", erzählt der 23-Jährige Georg.

"Montenegro war mein Highlight. Die Landschaft war mit hellblauen Seen und Hochgebirgen einfach am schönsten", meint Florian Huber.

Auch von den Traumstränden in Albanien schwärmen die beiden Sammerskirchner noch heute. Insgesamt blieb leider zu wenig Zeit, die Länder anzusehen, bedauern die Hubers. Bei einer nächsten Reise würden sie das auf alle Fälle nachholen. Nur abends oder beim Weggehen kamen die Teilnehmer auch mal mit Einheimischen in Kontakt. Viele der Straßen, auf denen sie unterwegs waren, sind gewöhnungsbedürftig – einmal führte die Route sogar durch einen Bach. 

Tierische Verkehrsteilnehmer gehören zum Alltag – sogar Bären neben der Straße

"Man musste schon sehr genau aufpassen, wo man hinfährt. Schlaglöcher, die bis zu einem halben Meter tief, sind keine Seltenheit", erzählt Georg Huber. Auf einer verlassenen Passstraße in Rumänien waren sogar Bären direkt neben der Straße. Von den rumänischen Behörden gab es dort sogar eine Warnung aufs Handy: Auf keinen Fall ausstiegen, sonst wird es lebensgefährlich – so viel konnten die beiden mit der Google-Übersetzung verstehen. Auch sonst gehören tierische Verkehrsteilnehmer am Balkan zum Alltag: 

"Kühe, Schafe und Hunde rennen dort überall auf der Straße", erzählt der 22-Jährige Florian Huber.

Da man sowieso langsamer fahren muss als in Österreich, ist das aber meistens kein Problem. Von Luxus ist dieser Urlaub weit entfernt. Gewaschen haben sie sich in diesen zehn Tagen meistens in Flüssen. Das Auto war gleichzeitig auch Schlafplatz – nur zweimal ging es in ein Hotel. Damit sie überhaupt im Innenraum Platz hatten, mussten die Brüder jeden Abend ihr Gepäck auf und unter "Shiffrin" verstaut. Dabei hat es  die Trompete von Musiker Georg leider nicht mehr nach Hause geschafft.

"Die haben wir wohl eines morgens, als es beim Zusammenpacken etwas hektisch war, am Autodach vergessen. Da es extrem geschüttet hat und wir einen steilen Berg hinunterfahren mussten, ist es uns leider nicht aufgefallen, dass wir sie verloren haben." Georg Huber

Von größeren Pannen blieben die beiden im Gegensatz zu anderen Teams verschont. In Mazedonien mussten die beiden die Einspritzung neu abdichten, doch das konnten sie selbst reparieren. "Ein gewisses handwerkliches Geschick braucht man auf alle Fälle, um dort mitfahren zu können. Viele sind sogar Mechaniker", erzählt Georg.

Tatoo als Erinnerung – Motiv: eine Schotterstraße mit Bergpanorama

Neben den unvergesslichen Erinnerungen an diesen Roadtrip durch den Balkan, haben die beiden quasi ein stichfestes Andenken an die ihren Sommer 2021. Gemeinsam mit mehreren anderen Teilnehmern haben sie sich spontan tätowieren lassen. Das Motiv: eine Schotterstraße mit Bergpanorama.

Auf Instagram haben die Hubers ihren Roadtrip und die Vorbereitungen dokumentiert – auf dem Kanal Luxbaun Circle gibt es noch mehr Fotos.

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