Lawinenupdate
„Nicht der Gipfel ist das Ziel, sondern wieder gut heimzukommen“
Spannend wie ein „Lawinenkrimi“ war der Vortrag von Michael Larcher, Berg- und Schiführer aus Innsbruck, der im Schärdinger Kubinsaal stattgefunden hat.
SCHÄRDING. Knapp 200 Schitourengeher und Schneeschuhwanderer lauschten den knapp drei Stunden dauernden Vortrag mit wertvollen Tipps zum Einstieg in den Tourenwinter. Anhand von Lawinenunfällen aus dem letzten Winter lockerte Larcher seine Vortragsreihe nicht nur mit Videos oder vielaussagenden Skizzen an der Leinwand auf, sondern wies auch darauf hin, dass gerade der Österreichische Alpenverein führend sei, was IT-Technik in Sachen Lawinen betrifft. So kann man durch slido.com#Laurin beitreten und wertvolle Anregungen für geplante Touren finden. Aber auch die von Larcher mitentwickelte „Stop or Go“ App sorge heute für modernes einzigartiges Risikomanagement am Berg.
Nicht auf leichte Schulter nehmen
Den Satz „Nicht der Gipfel ist das Ziel, sondern wieder gut heimzukommen“ legte der Tiroler Tourengeher seinen Gästen ans Herz. Das gelte übrigens für Sommer und Winter. Auch geringe und mäßige Lawinenstufenwarnungen dürfen nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Der Schneezustand selbst und die prozentuelle Hangneigung seien besonders wichtig. Eine sorgfältige Tourenplanung, den Lawinenlagebericht updaten, die vollständige Ausrüstung wie LVS Lawinensuchgerät, Schaufeln, Sonde, Mobiltelefon und Erste-Hilfe-Paket nicht vergessen.
Jährlich über 150 Unfälle
Doch immer wieder passieren wiederkehrende Unfallmuster. In der letzten Wintersaison gab es laut Larcher in der Alpenrepublik 156 Unfälle, davon wurden 204 Tourengeher von einer Lawine erfasst, 92 wurden zum Teil, 43 total verschüttet und es gab 15 Tote. Zum grenzüberschreitenden Lawinenupdate sind auch Ernst Schick, der Vizepräsident des Deutschen Alpenvereins aus Straubing sowie der Ausbildungsreferent des Passauer Alpenvereins, Andi Kainz, in die Barockstadt gekommen. Auch Schärdings Alpenverein-Vorstand Rudi Wagner, zugleich Organisator des Vortrages, seine Stellvertreterin Isolde König, sowie die Schärdinger Schitourenleiter Franz Haslehner, Norbert Prey, Pepi Reidinger sowie der Schärdinger Sporthändler und Vereinssponsor Klaus Bruneder zogen ein positives Resümee: „Es war ein Abend für alle, die im Winter am Berg unterwegs sind – egal ob Genießer, Klassiker, 'Rennsau' oder Freerider.“
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