Stimmung gedämpft – speziell in Gastronomie

Registrierkasse, Allergenverordnung und Co.: Gesetze machen Wirten zu schaffen. | Foto: contrastwerkstatt/fotolia
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BEZIRK (ska). "Betrachten wir rein die Zahlen, schaut's gar nicht so schlecht aus", antwortet Schärdings Wirtschaftskammer-Leiter Alois Ellmer auf die Frage, wie sich die heimische Wirtschaft 2016 entwickeln wird. "Wir haben Zuwächse in der Beschäftigung und zahlreiche Neugründungen vor allem im Dienstleistungsbereich." Aber eines fehle – und zwar ein entsprechendes Wirtschaftswachstum, das der Bezirk dringend benötige.

Deshalb ist die Stimmung der Unternehmer des Bezirks gedämpft, wie Ellmer sagt. Sie beklagen nach wie vor Fachkräftemangel, harten Preiskampf besonders in der Baubranche und immensen Verwaltungsaufwand. Unter letzterem leiden dem WK-Leiter zufolge vor allem die Gastronomen. Hier sei die Politik übers Ziel hinausgeschossen, sagt Ellmer und nennt die Allergenverordnung und die Registrierkassenpflicht. "Gesetzliche Bestimmungen und Realität passen hier nicht mehr zusammen", zeigt er sich verärgert. Dem schließt sich auch Wirtesprecher Hans Voglmayr, Chef des Landhotels Bauböck in Andorf, an. "Diese Gesetze werden am Schreibtisch gemacht", sagt er. "Der, der sie verfasst hat, war wohl noch nie in einem Wirtshaus." Den Gastronomen mache aber nicht nur der wachsende Bürokratieaufwand zu schaffen.

Die Gasthäuser tun sich laut Ellmer derzeit am schwersten damit, Nachwuchs zu finden. Dazu Voglmayr: "Das ist ein branchenübergreifendes Problem. Es ist einfach zur Zeit nicht so 'in' eine Lehre zu absolvieren."

Potential der Flüchtlinge für Wirtschaft gezielt nutzen

Dem Fachkräftemangel könne laut Ellmer mithilfe der Flüchtlinge ein Riegel vorgeschoben werden. Aber nur, wenn das Potenzial der Asylwerber gezielt genutzt werde. Denn in der Zuwanderung sehen die Unternehmer, wie Ellmer sagt, nicht nur eine Chance für die heimische Wirtschaft. Sie begegnen der Thematik auch mit Skepsis. Denn: "Hochqualifizierte Leute, wie anfangs erwartet, sind wohl doch nicht dabei", meint der WK-Leiter. Vor allem die Sprachbarriere stelle ein Problem dar. "Es ist verständlich, dass ein Betrieb bevorzugt jemanden einstellt, der bereits unsere Sprache kann", ist sich Ellmer sicher. So sei die öffentliche Hand gefordert, dass die Asylwerber so schnell wie möglich Deutsch lernen.

Die Wirtschaft ankurbeln werde die Zuwanderung aber auf jeden Fall. "Die Asylwerber werden in Zukunft bei uns Wohnraum benötigen, was Investitionen im Wohnbau generieren und die Beschäftigung wiederum steigen lassen wird", ist sich Ellmer sicher.

Grundsätzlich steht für ihn fest: "Unternehmer zu sein allein ist und bleibt die größte Herausforderung. Statt immer mehr Verwaltungshürden zu schaffen, sollte die Bürokratie wieder vereinfacht werden." So könnten sich die Betriebe wieder auf ihre Kerngeschäfte konzentrieren und müssten sich nicht ständig vor Finanzpolizei oder Arbeitsinspektoren fürchten. "Aber trotzdem gehen wir mit Zuversicht ins neue Jahr 2016."

Stimmen aus der heimischen Wirtschaft

Andreas Leithner, Leithner Bau: Aufgrund der stetig steigenden Lohn- und Materialkosten sehen wir eine große Herausforderung in der Schaffung von leistbarem Wohnraum bei gleichbleibender Qualität. Dieser entgegnen wir mit gut durchdachten Planungen sowie kompakten und kostenoptimierten Gesamtkonzepten.

Johann Scheuringer, Josko: Wir sind als erfolgreiches Familienunternehmen gut aufgestellt, um auch 2016 auf schwierige Marktbedingungen mit Flexibilität reagieren zu können. In der Qualität unserer Produkte sind wir führend und oft kopiert. Qualität heißt für uns, auf neue Kundenbedürfnisse als Erste zu reagieren.

Robert Laabmayr, Link 3:
Die Herausforderungen im Heizungsmarkt liegen auf der Hand. Das Öl bleibt laut Prognosen billig. Die Bautätigkeiten werden nur schwach anwachsen. Das Rennen machen die Billigen oder die Innovativen. Wir merken ganz klar einen Trend zu mehr Qualitäts- und Nachhaltigkeitsbewusstsein.

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