"Das darf nicht kaputt gemacht werden"

SCHÄRDING (ebd). In der Barockstadt stößt der Vorstoß nun sowohl bei den Gastronomen, als auch bei der Politik auf wenig Gegenliebe. Auf Facebook wird entsprechend gepostet. Dazu etwa Barista-Wirt Markus Hofbauer: "Geld das in Schärding durch die Beitragszahler erwirtschaftet wird, soll auch hier bleiben – das hat sich über Jahrzehnte bewährt. Nicht umsonst sind wir bei Hot Spot! kein Mitglied und die Bierregion hat außer Spesen nichts gebracht." Aus dem Stadthotel heißt es: "Das Stadthotel Schärding steht voll und ganz hinter dem Tourismusverband und baut auf die wertvolle Arbeit, die geleistet wird", so Gabriele Schneglberger.
Vino-Chefin Susanne Hargassner lässt wissen: "Was jahrzehntelang aufgebaut wurde, darf nicht kaputt gemacht werden."

"Sorgen" auch aus Nachbargemeinde

Auch Gastronomen aus den Nachbargemeinden melden sich zu Wort. "Wir, das Landhotel St. Florian, zahlen freiwillig unsere Mitgliedsbeiträge an den Tourismusverband Schärding, weil der Verband hervorragende Arbeit in der Region leistet. Unsere Befürchtung ist, dass ein zentraler Tourismusverband mit Sitz in Geinberg oder Ried die Marke Schärding und die damit verbundenen Interessen nicht mehr so vertreten kann, wie es jetzt der Tourismusverband Schärding tut." Zudem haben sich die Stadtpolitiker via Facebook zu Wort gemeldet. SPÖ-Vizebürgermeister Günter Streicher regt gar eine Unterschriftenaktion an: "Sammeln wir Unterschriften und fahren wir gemeinsam nach Linz."

Kommt Unterschriftenaktion?

Ähnlich sieht es FPÖ-Vizebürgermeister Erhard Weinzinger: "Wir brauchen einen starken, auf die Barockstadt zugeschnittenen Tourismusverband. Ich werde mich nach allen mir möglichen Mitteln dafür einsetzen." Und ÖVP-Vizebürgermeister Gerhard Pacher will die ganze Sache politische auf die Tagesordnung bringen. "Da wir hier definitiv alle an einem Strang ziehen und auch ziehen müssen, schlage ich vor, dass sich der Stadtrat bei seiner nächsten Sitzung eingehend mit diesem Thema beschäftigt. Wir wollen eine parteiübergreifende Forderung für einen eigenständigen Erhalt von Schärding Tourismus an die zuständigen Stellen übermitteln."

Tourismsuchefin fühlt sich bestätigt

Und was sagt Tourismuschefin Bettina Berndorfer zur Unterstützung? "Die Facebook-Kommentare zeigen, was in Schärding seit Jahrzehnten gelebt wird und uns so erfolgreich macht: Zusammenhalt quer durch alle Parteigrenzen, durch die Wirtschaft, Gastronomie, Hotellerie und Handel. Die Schärdinger Betriebe sind mit der Arbeit von Schärding Tourismus zufrieden, weil sie die für den Tourismus zu zahlenden Pflichtbeiträge via Umwegrentabilität zurückbekommen. Die Politik in Schärding steht zu 100 Prozent hinter dem Tourismus, weil er Haupteinnahmequelle für die Stadt ist. Tourismusarbeit muss auch weiterhin vor Ort und nicht zentral passieren. Alles andere hätte fatale Folgen für die Schärdinger Wirtschaft."