Kunst wächst auch auf Schafen
Eine Frau aus Randegg zeigt, dass man aus Schafwolle viel mehr herausholen kann, als einen Pulli.
RANDEGG. Eigentlich führt Martina Scheinhart einen Biobauernhof im Randegger Ortsteil Hinterleiten, doch vor 16 Jahren entdeckte sie eine Leidenschaft, die sie seither nicht mehr los lässt: Die Kunst, Schafwolle zu verarbeiten.
Wer dabei an gestrickte Pullover denkt, irrt jedoch gewaltig. Die Randeggerin stellt mittels einer Wickeltechnik schmucke Figuren aus dem Fell ihrer Schafe her.
"Für die Rohwolle kriegst du nicht viel auf dem Markt und für mich war das die beste Verwertung der Schafwolle," erzählt Scheinhart von den Anfängen ihrer Leidenschaft. "Mittlerweile zieht es mich auf den modischen Sektor und ich habe mich auf die Nassfilzerei und Gebrauchsgegenstände spezialisiert."
Diese aufwendige Technik ermöglicht es ihr auch Hüte, Handytaschen, Gürtel und andere Accesoires herzustellen. "Jedes Stück ist ein Unikat," sagt sie. "Es ist unmöglich, nochmal genau das gleiche zu machen."
Das spiegelt sich auch im Preis der Stücke wieder. Ein kleines Schafwollschäfchen kostet immerhin schon 25 Euro. Zu erwerben sind ihre Produkte nur auf Bestellung, außer zu Weihnachten."Ich stelle meine Sachen jedes Jahr am Weihnachtsmarkt in Waidhofen aus, da kennt man mich schon," so Martina Scheinhart.
"Auch auf der Wieselburger Messe hatte ich einmal einen Stand. Ich will aber nicht in die Schublade "Standlfrau" gesteckt werden oder als Verkäuferin angesehen werden. Mir ist es wichtig, dass ich als Künstlerin wahrgenommen werde." Ihre künstlerische Ader und ihr handwerkliches Geschick verlangten immer nach Ausdruck. "Ich war eigentlich ständig irgendwie künstlerisch tätig, habe gemalt und mit Ton gearbeitet," erzählt die Randeggerin. "Eigentlich wollte ich ja Keramikerin werden, aber meine Eltern haben mir das dann leider ausgeredet."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.