Enkplatz-Umgestaltung
Sollten die Pläne neu überdacht werden?
Der Enkplatz wird neu gestaltet. Der Umbau beginnt im Sommer 2024. Was sagen die Parteien dazu? MeinBezirk.at hat sich umgehört.
WIEN/SIMMERING. Der Enkplatz wird zukünftig im Rahmen von "Raus aus dem Asphalt" in neuem Glanz erstrahlen. Bezirksvorsteher Thomas Steinhart (SPÖ) präsentierte im Jänner gemeinsam mit Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) die Pläne für die Umgestaltung. MeinBezirk.at berichtete, mehr dazu unten.
Insgesamt werden 550 Quadratmeter werden entsiegelt. Zudem sind 38 neue Bäume sowie 70 Sitzgelegenheiten geplant. Auch die Pflasterung wird erneuert. Sie wird das Muster des Kirchendachs fortsetzen.
Kritik aus der Politik
Die vorgelegten Pläne sorgen für Kritik, etwa seitens der FPÖ. "Der Umbau des Enkplatzes um vier Millionen Euro ist reine Geldverschwendung", heißt es. Außerdem wird die Befragung der Bürgerinnen und Bürger kritisch betrachtet. Hier hätten "auch Bürger aus Bregenz mitmachen können. Erforderlich war nur die Angabe auf dem Enkplatz zu wohnen", so Klubobmann Patrick Horn (FPÖ).
"Das bereits vorhandene Grün hätte man auch mit ein paar Handgriffen zugänglich machen können", so Horn weiter. Befürchtet wird, dass sich durch den Wegfall von 30 Parkplätzen die Parksituation um den Platz vor allem für Anwohnerinnen und Anwohner weiter verschlechtert. Die Möglichkeit, in Zukunft Veranstaltungen auszurichten, wird ebenso hinterfragt.
Fehlende Transparenz
Die ÖVP ist zwar für eine Aufwertung des Platzes und begrüßt Begrünungsmaßnahmen, dem Wasserplatz stehen sie aber in Zeiten von Wasserknappheit skeptisch gegenüber. Auch die Transparenz wird kritisiert. Der fertige Plan wurde außerdem im Jänner präsentiert, obwohl es im Dezember auf Nachfrage der Partei noch keine Pläne für die Umgestaltung gegeben haben soll.
"Wenn es nach der Volkspartei Simmering geht, soll der Umbauplan nochmal überdacht werden", so Anita Müllner (ÖVP). Die vier Millionen Euro könnten in eine umfangreiche Begrünung und Beschattung des Simmeringer Platzes investiert werden.
Mut und Innovation fehlen
Neos begrüßt Umgestaltungen, die mehr Lebensqualität für Simmeringerinnen und Simmeringer bringen. Für den Enkplatz hätte sie sich jedoch "ein bisschen Mut und Innovation" gewünscht. Entsiegelungen seien zwar dringend notwendige Klimawandelanpassungen, die grundsätzliche Struktur des Platzes würde sich jedoch kaum ändern. "Es ist schade, dass die wenig frequentierten Straßen rund um den Platz nicht in die Planungen miteinbezogen wurden.
Nur so wäre ein echter Hauptplatz für Simmering möglich gewesen", heißt es von Neos.
Auch die Grünen begrüßen Begrünungsmaßnahmen grundsätzlich. "Gleichzeitig gibt es viele andere Straßen in Simmering, wo Begrünung dringend notwendig wäre, aber vom Bezirk abgelehnt wurde", heißt es. Als Beispiele werden etwa die Hauffgasse oder die Geiselbergstraße genannt. Auch beim Verkehr wäre laut der Partei mehr möglich gewesen, wie etwa eine Begegnungszone. "Wichtig ist auch, dass beim Umbau auf ausreichend Platz für Veranstaltungen geachtet wird", heißt es von den Grünen.
Zentrum soll lebenswerter werden
Freude gibt es von Seiten der SPÖ. Man erwartet einen schöneren und ansprechenderen Enkplatz für die Bewohnenden und sieht den Umbau als Meilenstein in der Bezirksgeschichte. Gefreut haben sie sich außerdem über die rege Partizipation beim Bürgerbeteiligungsverfahren. "Das Bezirkszentrum von Simmering soll noch lebenswerter und schöner werden. Die SPÖ Simmering steht gemeinsam mit dem Bezirksvorsteher für die Zukunft unseres Bezirkes", so SPÖ-Vorsitzender Simmering Rudi Kaske.
Auch der Bezirkschef zeigt sich zufrieden mit den Plänen. "Ich freue mich, dass die Neugestaltung des Enkplatzes im Sommer in die Umsetzungsphase gehen wird. Diese Entwicklung wird das Herz unseres Bezirks bereichern und den Bewohnerinnen und Bewohnern einen lebendigen und ansprechenden öffentlichen Raum bieten", so Steinhart.
Die neue Pflasterung soll die Ästhetik verbessern, den Platz aufwerten und auch einen klimafitten Platz schaffen. Durch seine Beschaffenheit soll der Enkplatz zukünftig auch in den heißen Monaten zum längeren Verweilen einladen. "Die Integration von Begrünung und offenen Grünflächen wird darüber hinaus das Mikroklima verbessern und zu einer angenehmen Umgebung beitragen", so Steinhart.
Mehr zum Thema:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.