20 Jahre Eselpark Maltatal

- Wolfgang Gollenz mit dem am 1. Mai zur Welt gekommenen "Ernie"
- hochgeladen von Michael Thun
MALTA. Seit 20 Jahren gibt es den in Österreich einzigartigen Eselpark Maltatal. Nur: Gefeiert wird das Jubiläum nicht groß. Der von Wolfgang und Klaudia Gollenz allein geführte Familienbetrieb zwischen Fischertratten und Malta ist auch ohne die für eine Geburtstagsfeier erwartete Hüpfburg mit Blasmusik und Gegrilltem Attraktion genug. Der Chef lapidar: "Keine Lust, keine Zeit."
Wollte reich werden
Mit den Worten: "Ich will mal reich werden" begründet der 51-jährige gelernte Einzelhandelskaufmann eher kalauernd seinen Entschluss, zusammen mit seiner ein Jahr jüngeren, aus Gmünd "zugereisten" Ehefrau das Gehege zu gründen. Schon vorher hatte Gollenz auf dem geerbten 30.000 Quadratmeter großen Gelände ein Handvoll Esel und ein paar Pferde gehalten.
"Die Esel hatte ich eher zufällig gekauft", erinnert sich der nie um einen lustigen Spruch verlegene Malteiner, der auf seiner Homepage notiert: "Esel gelten als störrisch und dumm. Deshalb werden sie von Menschen oft sehr schlecht behandelt und geschlagen. Doch in Wirklichkeit haben sie nur ihren eigenen Kopf und ordnen sich nicht einfach unter. Esel sind sehr klug, tapfer und vorsichtig. In einer gefährlichen Situation bleiben sie erst mal stehen und überlegen, wie sie am besten reagieren, anstatt kopflos davon zu rennen wie ein Pferd. Sie lernen schnell, und wenn man mit kurzen, einfachen Worten zu ihnen spricht, verstehen sie rasch, was man meint. Aggressiv und bissig werden Esel nur, wenn man sie schlecht behandelt."
Vom Hobby zum Beruf
Weil immer wieder Autos gehalten hatten, machte das Paar aus seinem Hobby einen Broterwerb. Inzwischen tummeln sich neben den rund 50 Eseln - darunter zwei ungarische Maskatesel, von denen nach Gollenz' Worten weltweit nur 180 existieren - unter den 100 Zwei- und Vierbeinern. Von 6 bis 10 Uhr heißt es für den Chef Füttern und Reinigen. Für ein ordentliches Frühstück fehlt, außer einem Kaffee - die Zeit. Die Kinder Sebastian (23) und Lisa (21), die irgendwann einmal den Tierpark übernehmen werden, helfen jetzt nur am Wochenende mit. Während der Sohn vor allem, "alles was Federn hat" liebt, zieht es die Tochter zu den Pferden.
Erwachsene Fans
Auch wenn der Eselpark naturgemäß in erster Linie Kinder anzieht, denen Eselreiten und ein Spielplatz geboten wird, verzeichnet die Anlage auch viele erwachsene Fans. So schauen regelmäßig mindestens zwei Mal wöchentlich Alfred Rainsberger und Renate Pseiner aus dem 100 Kilometer entfernten Klagenfurt vorbei. "Wir schätzen hier vor allem die Ruhe und die netten Gastgeber", sagen die pensionierten Stammkunden dazu. Und was reizt das Gollenz-Duo, nach zwei Jahrzehnten noch an ihrer Aufgabe? Wolfgang: "133 Prozent Idealismus." Und ein bisschen müsse man auch einen Vogel haben. Reich geworden sind die beiden übrigens nicht. Denn in der Zeit von November bis Anfang April, wenn keine Einnahmen fließen, müssen die Tiere auch versorgt werden. Aber Klaudia Gollenz ist der Meinung: „Reich genug ist, wer zufrieden ist.“
Zur Sache
Der Eselpark hat von April bis Ende Oktober täglich von 10-19 Uhr geöffnet.
Tiere sind: Makedonische Zwerg-, Spanische Riesen-, Amerikanische Miniatur-, Amerikanischer Miniatur- und Irische Scheckenesel, dazu Ponys, Klein- und Warmblutpferde, Lamas, Alpakas,, eine Zwergziege, Pfauenziegen, Französische Minischafe, Schweine, Hasen, Meerschweinchen, Hühner, Zier- und Wassergeflügel.
Der Imbiss enthält Pizza, Eis, Kaffee, Getränke und zwei Sorten Bier.
Die gezüchteten Esel, die alle einen Namen haben, können übrigens auch sechs Monate nach der Geburt erworben werden. Der jüngste Nachwuchs ist "Ernie", geboren am 1. Mai.
Weitere Informationen bei Familie Wolfgang Gollenz, Malta 55, 9854 Malta,
Tel.: 0664/ 16 08 111
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