Slow Food Villages
Auf dem Weg zur Achtsamkeit beim Genuss
Dörfer in Oberkärnten bewerben sich als Slow Food-Village. Millstatt und Obervellach sehr aktiv.
MILLSTATT/OBERVELLACH (des). Kärnten ist bekanntlich die erste Slow-Food-Travel-Destination der Welt. Jetzt geht die Vereinigung noch einen Schritt weiter und lässt Geschmacks-Dörfer entstehen. Kärnten hat seit ein paar Monaten den Auftrag, ein Leitprodukt mit dem Titel „Slow Food Village“ zu entwickeln.
Planung schreitet voran
Neben Millstatt und Obervellach bewerben sich auch Irschen, Seeboden, Berg im Drautal und Bad Kleinkirchheim um den Titel "Slow Food Village". Millstatt und Obervellach stehen mit ihrer Umsetzung schon in den Startlöchern. Die erste Hürde, die Gründung einer Slow-Food-Gemeinschaft, haben sie bereits genommen. Jetzt werden weitere Punkte wie die Einbindung regionaler Produzenten, Handwerkskunst, der Gastronomie und Hotellerie umgesetzt. Auch Schulen und Kindergärten beteiligen sich am Pilotprojekt. Auf alle Fälle werden die Stärken hervorgehoben zum Nutzen des Tourismus, aber auch der Einwohner.
Das Thema überzeugt
Claudia Striednig, Leiterin TVB Millstatt und Erwin Maier, Obmann der Leistungsgemeinschaft Obervellach sehen große Chancen für ihre Gemeinden. "Wir wollen uns kein weiteres Gütesiegel anheften, sondern den Gemeinschaftsgedanken im Dorf erwecken", erklärt Striednig. Maier sieht in Kooperationen überhaupt die neue Zauberformel um ländliche Strukturen weiter zu beleben. "Wichtig ist, Menschen zu finden, für die Idealismus noch eine Tugend ist. Denn die nachhaltige Versorgung beruht auf einem großen Stück Vertrauen."
Zukunftsweisend
Maier freut sich, dass die Kärnten Werbung in den letzten Jahren kontinuierlich den Slow Food-Gedanken im Bundesland etabliert hat. "Dadurch erhält der Tourismus einen gewaltigen Schub", ist er überzeugt. "Die Destinationsentscheidungen werden in Zukunft immer stärker unter dem Aspekt Nachhaltigkeit, Authentizität und ehrlicher Küche getroffen werden", meint Maier. Für Striednig bedeutet der Weg zum Geschmacks-Dorf auch eine Chance die Abwanderung zu verhindern. "Am Ende wollen die Leute lieber in einem Dorf als in der Großstadt leben", meint sie augenzwinkernd.
Existenzsicherung
Mit der marktZeit am Hauptplatz, dem Bioladen Tauernfenster und dem Bauernladen Walter hat Obervellach bereits eine Reihe von Anlaufstellen geschaffen. In Millstatt soll demnächst ebenfalls ein zentraler Laden für regionale Produkte geschaffen werden. Immerhin stehen zwölf Biobauern parat und weitere ländliche Betriebe um ein Geschäft zu bestücken. "Wir wollen die Existenz kleiner Bauern damit sichern", erklärt Striednig.
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