Bezirk Spittal
Aufräumarbeiten dauern wohl noch Jahre
Nach den Unwettern der vergangenen Woche sind Experten gerade dabei, das Ausmaß der Schäden zu erkunden.
BEZIRK SPITTAL (aju). Derzeit finden noch Erkundungsflüge statt, die das ganze Ausmaß der Verwüstung zum Vorschein bringen sollen.
Schlamm wegbringen
Vor allem im Oberen Möll- und Drautal haben Stürme, Muren und Überflutungen Schäden angerichtet. In Berg im Drautal etwa wurden circa zehn Häuser durch umfallende Bäume beschädigt, es gab rund fünf kleinere Hangrutschungen an Forstwegen sowie Überflutungen der Felder und des Golf- und Fußballplatzes. Auf den Feldern muss nun erst der Schlamm weggebracht werden. "Mein Dank gilt aber vor allem der Freiwilligen Feuerwehr und allen Helfern, die unermüdlich im Einsatz waren und durch Präventivmaßnahmen Schlimmeres verhindern konnten", sagt Bürgermeister Wolfgang Krenn.
Schlimmeres verhindert
In Berg haben freiwillige Helfer bereits den Fußballplatz gesäubert und auch in Obervellach arbeiteten rund 50 Freiwillige an der Säuberung des Motorikparkes. Trotz der verheerenden Vorhersagen wurde die Gemeinde Lurnfeld vom Hochwasser verschont. Gemeinsam wurden nun mit der Feuerwehr und rund 180 Freiwilligen die Dämme wieder abgebaut.
Richtige Richtung
„Diese Situation hat uns gezeigt, dass die bereits begonnene Erweiterung des Hochwasserschutzes ein Schritt in die richtige Richtung ist“, sagt Bürgermeister Gerald Preimel. Demnächst sollen die Arbeiten nämlich wieder aufgenommen werden. Planer des Ganzen ist Jürgen Petutschnig, Chef des Umweltbüros in Klagenfurt. Er war auch bei der Errichtung der provisorischen Dämme vor Ort. „Wir sind sehr froh, dass wir mit einem blauen Auge davongekommen sind und danken allen Helfern für die gute Zusammenarbeit“, sagt Preimel.
Schutzprojekt
In Rangersdorf hingegen hat eine große Mure zwischen 30.000 und 50.000 Kubikmetern Material talwärts bewegt. "Ich rechne damit, dass die Aufräumarbeiten bis nächstes Jahr dauern werden", sagt Bürgermeister Franz Zlöbl. Trotzdem ist er vor allem froh, dass niemand verletzt wurde, denn an manchen Stellen wurde es wirklich knapp. "Nun fehlt zudem der Schutzwald. Deshalb müssen wir so schnell wie möglich ein Schutzprojekt auf die Beine stellen und bauliche Maßnahmen setzen."
Provisorisch repariert
Noch Monate beschäftigt sein wird auch die Kelag. Zwar seien alle Haushalte mittlerweile wieder an das Stromnetz angeschlossen, die Reparaturen seien jedoch meist nur provisorisch. Beim Bezirksfeuerwehrkommando ist man sich sicher, dass die Instandsetzung der Straßen noch Monate, die Beseitigung der Windwürfe sogar Jahre dauern wird. Vor allem die B106 bei Lainach, die Straßen in Apriach, nach Zwickenberg und in die Innerfragant wurden durch Unterspülung schwer beschädigt. In der Raggaschlucht wurden Stege und Brücken von Muren und Steinschlägen vernichtet und müssen erst im Frühjahr erneuert werden. Für die Zukunft mahnten die Einsatzleiter, die noch offenen Schutzverbauungen fertig zu stellen und die Sperren der Wildbachverbauungen in den Seitengräben möglichst bald wieder vom Geröll frei zu machen. Auch für die Überbrückung der Stromausfälle und Ausfälle der Handyverbindungen müsse man in Zukunft Verbesserungen andiskutieren.
Mehr zum Thema:
www.meinbezirk.at/hochwasser_kaernten2018
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