"Das Impfen rottet viele Krankheiten aus"
Spittals Experten setzen in Sachen Impfung vor allem auf Hebung der Impfmoral.
SPITTAL (aju). Aufgrund von vermehrten Masernfällen hat Italien nun eine Impfpflicht für Schulkinder eingeführt. In Österreich hingegen sinkt die Durchimpfungsrate. Das könnte das Wiederaufkommen gefährlicher Krankheiten zur Folge haben.
<f>Information ist wichtig</f>
"Die Impfmoral hängt vom Informationsgrad, der Aufklärung über die Erkrankung und über das Gesundheitsbewusstsein ab. Sind die Leute über die Erkrankungen und über die Schutzmöglichkeiten durch Impfung gut informiert, steigt die Impfmoral", sagt Martina Terkl, Amtsärztin an der Bezirkshauptmannschaft Spittal. Nicht allen sei allerdings bewusst, dass die Krankheiten, die durch Impfungen verhindert werden, durchaus ernstzunehmen seien. "Leuten, die klar gegen das Impfen sind, würde ich sagen, dass sie damit auch ihre Familie schützen. Infektionskrankheiten können nämlich ganz schnell zu schweren Komplikationen führen", erklärt Terkl. Besonders während einer Schwangerschaft könnten Schäden beim ungeborenen Kind verursacht werden.
<f>Schutz für Gesellschaft</f>
Zudem schütze Impfen auch die Gesellschaft. "Eine Impfung schützt vor dem Ausbreiten von Infektionskrankheiten. So können Krankheiten wie Pocken ausgerottet werden", sagt Terkl. Für Masern zum Beispiel bräuchte es allerdings eine Durchimpfungsrate von 95 Prozent. Bleibende, unerwünschte Arzneimittelwirkungen würden dabei nur mehr in äußerst seltenen Fällen auftreten. "Die Impfstoffe sind besonders streng kontrolliert in der Herstellung und der Zulassung", erklärt Terkl.
<f>Auf Impfplan verlassen</f>
Für Gerald Bruckmann, medizinischer Leiter des Krankenhauses Spittal, ist Impfen ebenfalls ein wichtiges Thema. "Wir intern legen zusehens Wert auf Impfung der Mitarbeiter – vor allem in heiklen Bereichen wie der Geburtenstation oder der Onkologie", sagt Bruckmann. Natürlich könne man niemanden dazu zwingen, sich impfen zu lassen, jedoch müsse man die Impfmoral heben. "Die Leute sind sich dessen nicht bewusst, dass diese Krankheiten auch tödlich verlaufen können", sagt Bruckmann. Auch könne man sich auf die Impfempfehlungen im österreichischen Impfplan verlassen.
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