Die GreenBox wird international
Patent aus Spittal wird in Spanien, Osteuropa und China eingeführt.
SPITTAL (ven). Das Spittaler Patent der "GreenBox" erobert die Welt. Die beiden Unternehmer Nicolas Manrique de Lara aus Spanien und Gerald Scharrer aus Bulgarien wollen die "Greenbox" in Spanien, Osteuropa und China auf den Markt einführen.
Mit gutem Beispiel voran
Toni Kluge entwickelte mit der "GreenBox" einen Feinstaubfilter für LKW und PKW. Als erste Stadt Österreichs hat Spittal bereits 2013 auf sämtlichen Kommunalfahrzeugen je eine feinstaubfilternde „GreenBox“ der dafür gegründeten Firma „Better Air“ angebracht. Er hoffte, 2015 damit auf den Markt gehen zu können, was nun gelungen ist (die WOCHE berichtete). „Damit leisten wir einen wertvollen Beitrag zur Erhöhung der Luftqualität. Wir wollen in Sachen Umweltschutz mit gutem Beispiel vorangehen“, sagt Bürgermeister Gerhard Pirih. Nun sieht es so aus, als ob die patentierte Erfindung von Spittal aus die Welt erobern wird.
„In den großen Städten ist die Luftverschmutzung ein Riesenproblem für die Gesundheit. Die Erfindung ist hierfür eine sehr gute und innovative Lösung. Ich sehe große Chancen, dass diese bei uns Anklang finden wird, weil sich alle der Feinstaub-Problematik bewusst sind“, so der Spanier Manrique de Lara.
Gerald Scharrer will die „GreenBox“ in Osteuropa und China auf den Markt bringen. „Die Technik der Feinstaub-Filteranlage ist einzigartig. Es gibt Städte, in denen täglich dutzende Menschen wegen Atemluft-Problemen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Wenn wir die Spittaler Erfindung einführen können, – die Chance dafür ist groß – dann würden wir eine unvorstellbare Menge an ,GreenBoxen‘ benötigen“, sagt Scharrer. Beide Geschäftsleute sind bereits erfolgreich in der Branche für erneuerbaren Energie tätig.
Neue Arbeitsplätze
Sollte es zum Abschluss kommen, prophezeit „Better Air“ Geschäftsführer Toni Kluge neue Arbeitsplätze für Spittal. „Wenn alles so läuft, wie es derzeit aussieht, können 20 bis 30 Arbeitsplätze in Spittal geschaffen werden. Das wäre ein Gewinn für die Stadt und die Wirtschaftsregion Oberkärnten“, so Kluge.
In Spittal sind derzeit drei Standfilter von BetterAir stationiert, die den Feinstaub in der Luft filtern, mittlerweile laufen diese mit Photovoltaik-Strom. Geschäftsführer Toni Kluge freut es, dass die Stadt Spittal hinter solchen Projekten steht. „Wenn wir die Standfilter flächendeckend aufstellen würden, könnten wir, in Verbindung mit den „GreenBoxen“ auf den Fahrzeugen, zu einer Vorzeigestadt für ganz Europa werden“, sagt Kluge.
Unterstützt wird das Projekt auch von der Ski-Legende Franz Klammer, der sich als Umweltbotschafter sieht: „Ich stehe schon lange hinter dieser Technologie, weil mir die Idee gefällt und es auch wichtig ist, etwas für die Umwelt zu tun“, so Klammer.
Zur „GreenBox“
Die „GreenBox“ ist eine einzigartige, patentierte Feinstaub-Filteranlage der Spittaler Firma „Better Air“. Geschäftsführer ist Toni Kluge.
Mit dieser Technologie ist es erstmals möglich, den aufgewirbelten, schädlichen Feinstaub im Straßenverkehr nachweislich einer effizienten und nachhaltigen Filterung zuzuführen.
Die Luft wird in einem speziellen Filtersystem im Inneren der Anlage zu 99 Prozent vom gesundheitsgefährdenden Feinstaub der Größe PM10 gereinigt. Zugleich werden aber auch noch kleinere Partikel bis zu einer Größe von PM1 bis zu 95 Prozent gefiltert, sodass die Luft nahezu feinstaubfrei wieder an die Umgebung abgegeben wird.
Eine einzige „GreenBox“ reinigt je nach Variante 11.000 Kubikmeter Luft pro Stunde.
Ein Standfilter reinigt laut Untersuchungen der TU Graz pro Stunde 5.000 Kubikmeter Luft.
Filtereigenschaften
"Wenn der Filter rund acht Stunden in Betrieb ist, reinigen alle zusammen 5,2 Millionen Kubikmeter Luft pro Tag", erklärt Kluge. Es sei ein gewaltiger Beitrag für die Umwelt, und dennoch "nur ein Puzzle-Teil. Zur Feinstaubvermeidung gehören auch die Straßenreinigung und das Fernwärme-Heizwerk."
Stationär und erweiterbar
Die Weiterentwicklung der Technologie sind stationäre Filter, die mit einem Baukastensystem erweitert werden können.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.