Engerlinge schädigen Grünland in Oberkärnten
36 Hektar Grünland sind in der Gemeinde Reißeck von Engerlingen beziehungsweise Maikäfern befallen.
BEZIRK (ven). Agrarlandesrat Christian Benger berichtet von einer wahrlichen Engerlingplage im Bezirk Spittal, besonders im Oberen Drautal und der Gemeinde Reißeck. Dort sind 36 Hektar betroffen. Nun sind mechanische und biologische Bekämpfungsmethoden gefordert.
Fressen Pflanzenwurzeln ab
100 Engerlinge und mehr pro Quadratmeter treiben derzeit in der Gemeinde Reißeck ihr Unwesen, üblich wären 20 bis 30 pro Quadratmeter Erdreich. "Wir können schon von einer Engerlingplage sprechen und müssen Maßnahmen setzen, weil die Engerlinge die Pflanzenwurzeln abfressen und das Grünland schädigen“, so Benger. Sind die Wurzeln abgefressen, stirbt das Gras an der Oberfläche ab. Dies führe nich tnur zur flächigen Zerstörung des Grünlandbestandes, sondern besonders in Hanglagen zu gefährlichen Situationen. Beim Mähen seien Landwirte mit ihren Traktoren bereits abgerutscht, weil die Bodenhaftung durch die fehlenden Pflanzenwurzeln nicht mehr gegeben sei.
37.000 Euro für Maßnahmen
Als Maßnahme gegen die Plage bleiben nur mechanische und biologische Bekämpfungsmethoden, aus dem Agrarreferat würden dafür finanzielle Mittel bereitgestellt. Als biologische Waffe gegen den Wurzel-Vielfraß wird eine Pilz-Gerste ausgebracht. Derzeit werden die Flächen erhoben, die Ausbringung der Pilz-Gerste soll noch im August erfolgen. Insgesamt werden die Maßnahmen - die Ausbrinung der Pilz-Gerste, die Bearbeitung der Böden sowie die Ausbringung von neuem Saatgut am Grünland - alleine in Reißeck mit über 37.000 Euro beziffert.
Schädlinge unempfindlich
Laut Benger seien Engerlinge extrem unempfindlich gegen Bodenbearbeitung, die mechanische Bekämpfung erzielt nicht immer ihre Wirkung. Um die Käfer zu vernichten, müssen sie sich in der entsprechenden Bearbeitungstiefe befinden. Der Pflanzenbaudirektor der Landwirtschaftskammer Markus Tschischej ist derzeit mit Mitarbeitern im betroffenen Gebiet unterwegs, aber war für die Redaktion noch nicht erreichbar.
Zur Sache:
Der Feldmaikäfer hat einen dreijährigen Zyklus, das heißt, alle drei Jahre ist ein Flugjahr, in dem auch die Befruchtung und die Eiablage erfolgen.
Im zweiten Jahr ist die Hauptfraßzeit der Engerlinge. In dieser Zeit entstehen die größten Schäden im Grünland.
Die Käfer selbst ernähren sich im Mai und Juni hauptsächlich von den Blättern der Laubbäume und Sträucher.
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