Millstätter See
Freie Seezugänge als Gefahr für ansässige Badbetreiber

LH Peter Kaiser eröffnete neuen Seezugang am Millstättersee-Nordufer mit LR Martin Gruber und Georg Schöppl (Vorstand österr. Bundesforste) | Foto: Augstein
  • LH Peter Kaiser eröffnete neuen Seezugang am Millstättersee-Nordufer mit LR Martin Gruber und Georg Schöppl (Vorstand österr. Bundesforste)
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MILLSTÄTTER SEE (ven). Der Millstätter See hat zwei neue freie Seezugänge, die von Landeshauptmann Peter Kaiser und Landesrat Martin Gruber offiziell freigegeben wurden. Es handelt sich dabei um den 19. und 20. Standort der im Rahmen der Aktion „Freie Seezugänge“ seit dem Start im Jahr 2016 eröffnet wurde.

Nordufer und Südufer

Der Badeplatz am Südufer ist nach rund 1,5 Kilometer von der nahegelegenen Charlys Beach Lounge in Döbriach gut erreichbar, der neue freie Seezugang am Nordufer befindet sich weniger hundert Meter nach der Gemeinde Seeboden auf der rechten Seite.

"Viele Schwarzbader"

Die freien Seezugänge stoßen aber nicht überall auf Gegenliebe. Gemeindevorstand Horst Zwischenberger (FPÖ, Seeboden) kritisierte bereits früher das eher schamlose Ausnutzen der eigentlich nur 100 Quadratmeter großen Fläche im Klauberpark, die im Mai 2018 als freier Seezugang deklariert wurde (die WOCHE berichtete). Siegfried Meixner, der mit seiner Familie seit Generationen das direkt angrenzende Meixnerbad betrieb, hat seine Konsequenzen draus gezogen, das Bad heuer für immer geschlossen und die Flächen an private Dauerpächter weitergegeben. 
Zwischenberger: "Auch der Klingerpark wird als freier Seezugang genutzt, obwohl es hier nicht erlaubt ist. Im Rahmen der Ortsbildgestaltung wird auch die Mauer im Blumenpark zum See wegkommen, dann befürchte ich hier auch vermehrtes Schwarzbaden", sagt er zur WOCHE.

Strenge Auflagen

Die verbliebenen Strandbadbesitzer in Seeboden - Uli Ertl und Hans Winkler - sind mit der Entwicklung mehr als unzufrieden. "Die Geister, die der Bürgermeister rief, wird er nun nicht mehr los", so Winkler zur WOCHE. "Die Gewerbebetriebe müssen strenge Auflagen erfüllen, bei einem freien Seezugang sieht das Gesetz wieder anders aus", kritisiert er. Bei einem Unfall sei man als Badbetreiber gleich mit einem Fuß im Kriminal. "Jeder Bürgermeister wäre froh, wenn er private Badbetreiber hat, die es auf eigenes Risiko betreiben und so zur Infrastruktur der Seegemeinde beitragen", so Winkler in Richtung Bürgermeister Wolfgang Klinar. Seiner Meinung nach wären die freien Seezugänge gar keine schlechte Idee, wenn "sie auch so genützt werden, wie sie gedacht sind - nur zum kurzen Reinspringen und nicht für die Dauer-Bader, die die Flächen den ganzen Tag belagern. Ohne Parkplatz oder Toiletten."

Seezugang stark gespürt

Auch Ertl bläst ins selbe Horn. Laut Zwischenberger gab es bereits Gespräche, ob die Gemeinde das Bad nicht von ihr pachten wolle. Ertl zur WOCHE: "Wir investieren jährlich - heuer zum Beispiel einen barrierefreien Seezugang - und haben geöffnet, auch wenn nur 20 Gäste kommen. Dazu ist das Personal zu bezahlen. Es ist überlegenswert, ob man sich das noch weiter antun will, wenn ein paar Meter entfernt die Menschen einfach so in den See können." 
Den freien Seezugang im Klauberpark habe sie letzte Saison "sehr stark gespürt. Die Saisonen werden ohnehin immer kürzer." Sie glaubt, die Gemeinde habe die Folgen nicht abgeschätzt. "Ich frage mich, ob hier an die bestehenden Betreiber überhaupt gedacht wurde", so Ertl abschließend.

Bad übernehmen?

Klinar bestätigt, dass es Überlegungen gibt, das Ertl-Bad im kommenden Jahr zu pachten. "Wir beobachten die Situation heuer und haben auch Parkflächen im Bereich Penker geschaffen." Er habe Verständnis für die Betreiber, die Exekution des Badeverbotes in öffentlichen Parks sei aber schwierig, denn die Polizei könne eigentlich nur bei Tumulten oder Ruhestörung eingreifen. "Man kann niemandem verbieten, einen öffentlichen Park zu betreten, aber die Menschen müssen sich selbst an der Nase nehmen und den Seezugang nicht überstrapazieren", appelliert er. Er will sich mit dem Land um einen Modus bemühen, wie mit dem freien Seezugang umzugehen sei.

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