"Man muss Zeichen setzen und ein Vorbild sein"

- hochgeladen von Verena Niedermüller
Elisabeth More ist seit 35 Jahren ehrenamtlich beim Roten Kreuz und erzählt aus ihrem Alltag.
BEZIRK (ven). Elisabeth More hat sich mit Leib und Seele dem Roten Kreuz verschrieben. Die nunmehrige Bezirksstellenleiter-Stellvertreterin hilft seit 35 Jahren ehrenamtlich in ihrer Freizeit mit. "Es ist ein Virus", sagt die Spittalerin.
Vater als Vorbild
Über ihren Vater, der selbst 30 Jahre als Sanitäter beim Roten Kreuz tätig war, kam sie 1980 zur Organisation. "Er ist in dieser Hinsicht mein Vorbild", so More. 28 Jahre lang war sie Rettungssanitäterin und ist außerdem in der Krisenintervention sowie in der Stressverarbeitung nach belastenden Einsätzen tätig. "Seit 13 Jahren bin ich nun auch Bezirksstellenleiter-Stellvertreterin, zu der man jeweils für fünf Jahre gewählt wird."
Zusammenhalt wichtig
More sieht sich in ihrem Amt als Bindeglied zwischen den Freiwilligen und den Hauptberuflichen und hält auch Kontakt zum Landesverband. "Ich unterstütze auch den Bezirksstellenleiter und schaue, dass unsere engagierte Jugend für ihre Leistungen belohnt wird", sagt sie. Überhaupt sei Vernetzung und Zusammenhalt sehr wichtig. "Es ist ein guter Einsatz, wenn wir miteinander 'werkeln' - so auch mit anderen Blaulichtorganisationen im Ernstfall."
Ein Virus
Das Rote Kreuz ist für sie Hobby und Leidenschaft zugleich. "Es ist ein Virus. Ist man einmal damit infiziert, hält es ein Leben lang an", schmunzelt sie. Es gäbe für sie in der Organisation viele schöne Momente, auch wenn sie nach Einsätzen Menschen trifft, denen sie helfen konnte. "Da habe ich dann immer das Gefühl: Gut, dass ich da war."
Top ausgebildet
More und auch die anderen Rotkreuz-Mitglieder erhalten eine fundierte Aus-, Fort- und Weiterbildung. "Diese kommt von Top-Leuten. Die erworbenen Fähigkeiten kann man beruflich und auch privat heranziehen, wenn sie gebraucht werden." Doch auch das gesellschaftliche Leben kommt beim Roten Kreuz nicht zu kurz, es werden auch viele interne Feste und Feiern organisiert. "Es ist schön, wenn man in einer Krise weiß, dass man Kollegen hat, denen man vertrauen kann. Das ist wahnsinnig bereichernd", erklärt sie.
Familie hat Verständnis
Insgesamt 330 Rotkreuzler gibt es im Bezirk, davon circa hundert in Spittal. Der Rest verteilt sich auf fünf Ortsstellen in Radenthein, Gmünd, Obervellach, Winklern und Greifenburg, die rund um die Uhr besetzt sind. "Als Sanitäterin war ich pro Monat zwei Mal zwölf Stunden im Einsatz, in der Krisenintervention habe ich nun vier Mal zwölf Stunden Bereitschaft. Außerdem bin ich auch noch Lehrbeauftragte", erklärt More, die dies alles neben Familie und ihrem Beruf als Volksschuldirektorin schaukelt. "Natürlich geht das auch nur mit einer verständnisvollen Familie im Hintergrund. Man muss vom sozialen Umfeld unterstützt werden." Das Rettungsfahren vermisse sie heute ein bisschen. "Ich habe jedem Auto nachgeschaut", schmunzelt sie.
Sinnvolle Tätigkeit
Das Rote Kreuz sieht sie besonders für die Jugend als eine "sinnvolle Tätigkeit. Sie sind top ausgebildet und üben auf Bewerbe hin. Man muss ein Zeichen setzen und Vorbild sein, denn nur Taten kommen an", mahnt sie. Die Organisation brauche Idealisten, die gute Teamworker sind. Was ist, wenn man etwas falsch macht? "Man wird hier so gut ausgebildet, dass man stets ein gutes Gefühl hat. Der Notruf ist das wichtigste, denn auch wenn jemand kein Blut sehen kann, kann man immerhin telefonieren", so More.
Zur Person:
Name: Elisabeth More
Geburtstag: 22. Mai 1964
Familie: Verheiratet, zwei Kinder (23, 25 Jahre)
Wohnort: Spittal
Beruf: Volksschuldirektorin in Lurnfeld
Hobbys: Rotes Kreuz, Lesen, Skifahren, Garten, auch Faulenzen
Vorbilder: Henri Dunant, weil aus einer kleine Idee eine weltumspannende Organisation wurde
Motto: Herausforderungen sind dazu da, um bewältigt zu werden
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