Nach Böschungsbränden besteht Handlungsbedarf

SPITTAL (aju). Nach vermehrten Böschungsbränden an der Tauernbahnstrecke kamen die Zuständigen nun zusammen um das weitere Vorgehen zu besprechen und eine zukunftsorientierte Lösung zur Verhinderung dieser zu finden.

Alles getan

Für die ÖBB half dieses Gespräch vor allem dabei, Missverständnisse zwischen den Parteien auszuräumen. "Wir als ÖBB haben alles getan um Brände entlang der Tauernstrecke zu verhindern aber auch aufgrund des heurigen, extrem trockenen Winters kam es leider immer wieder zu Bränden", erklärt Herbert Hofer von der ÖBB. In den vergangenen zwei Jahren, so Hofer, hätte es erhebliche Verbesserungen durch eine Erneuerung des Fuhrparks der ÖBB gegeben. Zudem werde der Pflanzenwuchs auf der betroffenen Stelle abgemäht. Zusätzliche technische Maßnahmen würden hier auch noch helfen. Nicht bewachsene Sicherheitstreifen gäbe es aber nicht mehr: "Das Abgraben der Böschungen kann zu Erosionen führen, die sicherheitstechnisch nicht vertretbar sind. Anstelle dessen wurden aber teilweise Begleitwege errichtet, die diese Funktion übernehmen", sagt Hofer.

Konstruktives Gespräche

Nach Ostern soll nun eine Begehung der Strecke erfolgen. Auch soll es eine Erhöhung der Benetzungsfahrten und Kühlpausen diverser Güterzüge vor dem gefährdeten Gebiet geben. Mittel- und langfristig, so heißt es von der ÖBB, sollen chemische, biologisch abbaubare und feuerhemmende Zusatzmittel für die Benetzungsfahrten zur Genehmigung vorgelegt werden. Bezirkshauptmann Klaus Brandner empfindet diese Lösungen als vorerst guter Ansatz und das Gespräch als sehr konstruktiv: "Beim Augenschein vor Ort werden wir festlegen welche Teile der Strecke bewuchsfrei gehalten werden müssen, wo ein Schutzstreifen errichtet werden muss und in welchen Bereichen vielleicht sogar Netze oder ähnliche Vorkehrungen zur Anwendung kommen werden", erklärt Brandner.

Keine Unterstützung

Nicht zufrieden mit der Situation hingegen ist Kurt Felicetti, Bürgermeister der Gemeinde Reißeck. Für ihn sind diese Maßnahmen nur ein Tropfen auf dem heißen Stein: "Auf viele Dinge wie eine von mir geforderte Kooperation zwischen Bund, Land, Einsatzkräften, ÖBB und Gemeinden wird erst gar nicht reagiert. Da helfen auch die Benetzungsfahrten nicht." Er fühlt sich daher, wie er sagt, vernachlässigt von Land, Bund und der ÖBB. "Weder das Land, noch der Bund oder sonst irgendjemand kümmert sich um den ländlichen Raum. Kärnten endet wohl anscheinend in Villach", sagt Felicetti.

Alles tun für die Gemeinde

Auch sehe er nicht ein, warum von Seiten der ÖBB nur Forderungen gestellt würden: "Es macht den Anschein als sehe die ÖBB es als einen Gnadenakt an, dass sie mit uns sprechen. Sie sehen sich in sicherer Position. Dabei geht es nur immer um Gewinnmaximierung", so Felicetti. Daher sehe er auch nicht ein, so Felicetti, wieso die Gemeinde zwar schon die Sanierung der Straße zum Bahnhof in Penk finanzieren solle, im Gegenzug aber keine Hilfe bei dringenden Anliegen erwarten könne: "Man wird immer nur im Stich gelassen und dann auch noch belächelt wenn man versucht, sei es beim Land oder bei der ÖBB, etwas für seine Gemeinde zu tun. Wenn das so weitergeht wird es zu diesem Punkt kommen, an dem es um Leib und Leben geht und das versuche ich mit allen Mitteln zu verhindern", sagt Felicetti. Ganz klar in der Pflicht sehe er hier aber auch "endlich einmal die Landes- und Bundespolitik."

Sofortige Maßnahmen gefordert

Für Bezirksfeuerwehrkommandant Kurt Schober müssten jetzt vor allem Taten folgen: "Das Gespräch war zwar konstruktiv, jetzt muss aber umgehend gehandelt werden. Immerhin handelt es sich hier nicht um persönliche Bedürfnisse sondern um den Schutz der Bevölkerung und der Einsatzkräfte." Seit dem Jahr 2000 kämpfe nämlich die Feuerwehr für Maßnahmen in diesem Abschnitt der Bahnstrecke. "Wir werden nun keine Ruhe mehr geben, ehe nicht Maßnahmen eingeleitet sind. Für die Einsatzkräfte ist das Gebiet besonders gefährlich weil es sehr steil und unzugänglich ist. Die Löschzüge der ÖBB helfen zwar, sind auch teilweise rechtzeitig vor Ort, teilweise aber nicht", erklärt Schober.

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