Bauernladen Walter

Österreichs "Speckkaiser" kommen aus Obervellach

Christina Walter und David Kickmaier (beide 33) aus Obervellach führen den Bauernladen Walter. Mit ihrem geräucherten Schinkenspeck wurden sie zum "Speckkaiser" ernannt.

OBERVELLACH. Beim diesjährigen Speck-Kaiser-Wettbewerb wurden mit 488 Einreichungen aus ganz Österreich neue Rekordzahlen erreicht. Der geräucherte Schinkenspeck des Bauernladens Walter konnte sich als Sieger durchsetzen. "Die Freude war riesengroß, als wir von unserer Auszeichnung erfuhren. Bereits 2018 wurde mein Vater zum 'Speckkaiser' gekürt. Seit der Übernahme des Betriebs von meinen Eltern im Jahr 2020 haben mein Partner David und ich kontinuierlich an der Qualität und uns selbst gearbeitet. Der Fleiß hat sich ausgezahlt", freut sich Christina Walter.

Besondere Haltung und Fütterung

Doch was macht den Speck vom "Walter" so besonders? Die Qualität beginnt bereits bei der Aufzucht und Haltung der Tiere, wie Christina erklärt: "Wir halten die Schweine in kleinen Gruppen zu je acht Tieren auf Stroh. Es gibt Heuraufen mit frischem Heu zum Knabbern und Zupfen. Schweine haben ein großes Bedürfnis nach Beschäftigung, insbesondere mit der Schnauze. Die Fütterung basiert auf Gerste, Weizen und gentechnikfreiem Donausoja. Diese Art der Fütterung ist zwar kostspielig, liefert aber die beste Grundlage für kernigen, hochwertigen Speck."

Stressfreie Schlachtung am Hof

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die stressfreie Schlachtung am Hof. Die Tiere leben bis zum Schluss ruhig und gelassen. Sie werden von David ohne Stress und fachgerecht nach einem Transport von nur zwei Minuten geschlachtet. Die Verarbeitung und Reifung erfolgen naturbelassen, ohne jeglichen Einsatz von Zusatzstoffen. "Auch die Fleischerei liegt in Davids Händen – er hat die Rezepte von meinem Vater übernommen und sich das handwerkliche Können durch Übung und Weiterbildung angeeignet", erklärt Walter.

Brotsommelière

Neben dem Speck wurde auch das Dinkel-Buchweizen-Brot von Christina mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. "Das Brotbacken und die Rezepte habe ich von meiner Mutter übernommen. Mir war es jedoch wichtig, dem Produkt meine eigene Handschrift zu verleihen und die Qualität stetig zu verbessern. Deshalb habe ich im Jahr 2023 die Ausbildung zur Brotsommelière absolviert, was mich persönlich sehr weitergebracht hat", sagt die Landwirtin und verrät das Erfolgsgeheimnis: "Generell würde ich sagen, dass man bei uns die Liebe zum Produkt und die handwerkliche Verarbeitung schmeckt. Es geht um ein Gefühl, das man im Laufe der Zeit für das Produkt entwickelt. David und ich haben beide unseren Platz gefunden und tun das, was wir lieben."

Gütesiegel

Neben ihrer persönlichen Weiterentwicklung ist den beiden Mölltalern auch die Mitgliedschaft bei verschiedenen Gütesiegeln wichtig, die einen Qualitätsstandard und eine Herkunftssicherung durch regelmäßige Kontrollen für ihre Kunden gewährleisten. Sie sind Mitglieder bei "Gutes vom Bauernhof", "Genussland Kärnten", "Slow Food Village Obervellach", "Nationalpark Hohe Tauern Regionsprodukte" und beim "Tiergesundheitsdienst".