Gerhard Köfer: "Habe anderes Amtsverständnis"

Gemeinderat Gerhard Köfer | Foto: KK

WOCHE: Ihr Nachfolger als Bürgermeister von Spittal, Gerhard Pirih, hat in der Vorwoche an dieser Stelle gemeint, dass er am öftesten von allen Mitarbeitern im Rathaus anwesend sei. Eine beachtliche Leistung?
KÖFER: Ich habe ein anderes Amtsverständnis und suche den direkten Kontakt zur Bevölkerung außerhalb meiner Büros. Mir ist es wichtiger bei den Bürgern, den Betrieben und den Vereinen vor Ort zu sein, um deren Probleme, Wünsche und Kritik live zu erleben, als im Büro zu warten, bis jemand vorbeikommt. Jeder hat aber seine eigene Art Politik zu machen.

Pirih hat auch über den Wechseln zum Team Stronach gesprochen...
KÖFER: Die Wahrheit ist, dass sich Pirih für unsere Bewegung sehr begeistert zeigte und ohne Zögern - vor über 20 Zeugen – unterschrieben hat. Ich habe ihn sogar mehrfach in der Sitzung gewarnt und ermahnt, seine Wechsel-Entscheidung gut und reiflich zu überlegen. Am nächsten Tag hat er mir ein SMS geschrieben mit dem Inhalt, er habe es sich doch wieder anders überlegt. Geschadet scheint ihm dieser kurze Ausflug zum Team Kärnten nicht zu haben.“

Hat die SPÖ nun wirklich „das beste Team aller Zeiten“ im Stadt- und Gemeinderat von Spittal?
KÖFER: Darauf gab es ein enorm negatives Echo. Soviel Kontakt mit ehemaligen Parteikollegen hatte ich schon lange nicht mehr. Die Aussage Pirihs ist schwer nachzuvollziehen, da die aktuelle SPÖ-Fraktion bis dato noch kein einziges Projekt begonnen, geschweige denn umgesetzt hat. Nicht nur die SPÖ Spittal hatte zu jeder Zeit großartige Vertreter im Gemeinderat. Ich darf stellvertretend für viele Persönlichkeiten Hubert Amenitsch, Johann Kuhn, Harald Oberlercher, Adi Unterrieder, Hans Stoxreiter, Franz Schuster, Hellmuth Drewes, Alfred Kronreif oder Heinz Rohrer nennen. Das „neue“ Team der SPÖ hat aber die Chance, irgendwann in die großen Fußstapfen ihrer Vorgänger zu treten.

Die SPÖ hat mit ihren Wählern zu kämpfen - auch bundesweit. Sie waren fast 30 Jahre Mitglied dieser Partei...
KÖFER: Wenn sich die Sozialdemokratie retten will, muss sie sich von dieser SPÖ verabschieden. Bei den großen Herausforderungen rund um die Kernthemen Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Bildung, Soziales oder Asyl ist die SPÖ gescheitert. Nur völlig neue politische Bewegungen können für einen Aufbruch sorgen, Strukturen verändern und dringend notwendige Änderungen herbeiführen. Wenn man immer die gleiche Partei wählt, darf man nicht erwarten, dass sich etwas verändern wird.

Abschließend noch zur Landespolitik: Wie schaffen wir den Ausweg aus der aktuell schwierigen finanziellen und wirtschaftlichen Misere?
KÖFER: Nur mit echten Reformen im Verwaltungsbereich und den Mut jetzt antizyklisch, vor allem im Baubereich, zu investieren. Zudem müssen endlich diese durchschaubaren politischen Spielchen aufhören. Ein Beispiel: SPÖ-Landesrätin Prettner veranlasst eine drastische Reduzierung der Krankenhausbetten in Spittal. Was tun die SPÖ-Funktionäre im Bezirk? Sie empören sich öffentlich, führen ein durchsichtiges Scheingefecht und verfassen Resolutionen gegen die eigene Parteikollegin, anstatt dieses Problem parteiintern zu bereinigen. Wenn man sich schon parteiintern nicht über den Kurs einig ist, wie soll dann das Land aus dem finanziellen und wirtschaftlichen Schlamassel kommen? Unser Team Kärnten bringt ständig neue, realistische Ideen und Konzepte im Landtag ein, die dann gerne von der Koalition als die ihren verkauft werden.

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