Steinfeld: Bank will Vergleich von Gemeinde

- Im Steinfelder Gemeinderat gingen die Wogen hoch, die Causa sorgt für reichlich Kontroversen
- hochgeladen von Verena Niedermüller
Die Causa um Zahlungen für den SG Steinfeld lässt die Wogen im Gemeinderat hochgehen.
STEINFELD (ven). Die Causa um die Kreditaufnahme des SG Steinfeld, um zugesagte Förderungen von der Gemeinde früher überbrücken zu können, erhitzt den Steinfelder Gemeinderat. Besonders das Team Aufwind und die FPÖ setzten sich energisch für die Klärung der offenen Fragen ein.
Komplizierte Causa
Begonnen hatte die Causa damit, dass der ehemalige Obmann des SG Steinfeld, Hans Egger, bei der Kärntner Sparkasse in Steinfeld einen Kredit zur Finanzierung des Spielbetriebes aufgenommen hatte. Die Gemeinde Steinfeld sagte dem Verein per Gemeinderatsbeschluss Förderungen zu, bei der Bank gab Egger den Beschluss als Besicherung des Kredites an und bekam das Geld. Nun sei es an der Gemeinde, die Kreditraten zu bezahlen. Im Jahr 2014 traten Unregelmäßigkeiten mit den Zahlungen und ein Vertrauensbruch zwischen Bürgermeister Ewald Tschabitscher (SPÖ) und dem Obmann auf.
Keine Anzeige
In der Gemeinderatssitzung gingen die Wogen hoch. Die FPÖ legte ein Schreiben vor, datiert vom 2. November 2012, das von Bürgermeister Tschabitscher unterschrieben wurde mit dem Inhalt, dass die Gemeinde bis auf weiteres sämtliche Subventionen an die Sportgemeinschaft Steinfeld auf ein Kreditkonto überweisen werde.
In einer Gemeindevorstandssitzung zweifelte Tschabitscher bereits "die Echtheit des Schreibens an", in der Gemeinderatssitzung nun ebenso. "Ich unterschreibe keine Bestätigungen über 25.000 Euro, dafür würde ich privat haften und bin zivilrechtlich klagbar", verteidigte sich Tschabitscher. Auf die Frage von FPÖ-Mandatar René Zweibrot, ob das Schreiben denn nun gefälscht sei, gab Tschabitscher an, dass er keinerlei Kenntnis von einem Konto mit der besagten Nummer hätte. Auf die Frage, warum er denn das gefälschte Dokument nicht zur Anzeige brächte: "Wir werden das beraten" und verwies damit auf Rechtsanwalt Robert Steiner, der ebenfalls in der Sitzung anwesend war.
Vergleichsangebot
Die Sparkasse will nach wie vor Geld sehen, schlug einen Vergleich vor. "Wir haben zum Vergleichsangebot ein Gegenangebot gestellt, die verantwortlichen Gremien der Sparkasse werden aber erst am 15. Juli darüber beraten", so Steiner. Somit konnte in der Sitzung – außer heftigen Diskussionen – in der Causa nicht viel weitergebracht werden. "Es war der gute Wille der Gemeinde, die Sportgemeinschaft nicht fallen zu lassen", hieß es seitens der ÖVP. Man bezahlte auch in den vorangegangenen Jahren stets eine Jugendförderung. "Wir haben es hier mit einem meldepflichtigen Rechtsgeschäft zu tun. Gemeinderat und Landesregierung hätten allen Transaktionen zustimmen müssen", so Walter Widemair (Aufwind). Seiner Meinung nach gäbe es kein Schriftstück, das die Gemeinde klagbar mache, auch die Bank habe enorme Fehler gemacht. Bleibt abzuwarten, wie sich die Sparkasse entscheiden wird.



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