Austriatoon Story Tipps

Grundstein für Kärntner Regionalcomic gelegt

Ein Comicheft, das rockt!

Auf eine schriftliche Anfrage eines Künstlers, haben wir geantwortet. Und da stecken so viele wichtige Tipps und Infos für jeden drinnen, der gerne mitmachen möchte, dass wir sie hier zum schnelleren Erfassen mit Zwischenüberschriften veröffentlichen. Namen wurden aus Datenschutzgründen  geändert.

Hallo Gerti,
das freut mich sehr, dass du (darf ich du sagen? Ist unter Comic-Künstlern eher üblich) uns geschrieben hast.
Mit großem Interesse haben wir uns deine Arbeiten angesehen und auf Instagram auch einige Texte durchgelesen.

Top Zeichnungen sind nicht die Hauptsache, die Story ist das A und O

Ich denke, da steckt viel Herzblut hinter und tiefsinnige Gedanken. Deine Zeichnungen sind sowieso sehr gekonnt – das ist aber beim Comic gar nicht die Hauptsache, es kann auch sehr gut mit Strichmännchen funktionieren.
Wichtiger als die perfekte Zeichnung, das Artwork ist immer die Story, die erzählt wird, das gilt auch für Cartoons. Bei Filmen ist es klar. Was nützen die besten Schauspieler, wenn die Handlung schwach ist, zu kompliziert, zu wirr, vorhersehbar, dumm, etc. Und beim Comic sollte das nicht gelten? Doch, es gilt.
Unser Ziel ist es, bis zum Austriatoon Festival in Spittal, vom 21. bis zum 28. Juni 2021 ein breites Spektrum heimischer Comic-Künstler, Illustratoren, Fotografen, Videokünstler, Soundmacher, etc. vorzustellen.

Deadline für Comicbeiträge ist der 18. Mai

Und gleichzeitig möchten wir ein erstes Regionalcomic mit etwa 40 Seiten produzieren – weitere ausführliche Infos dazu findest du dazu auf unserer Website www.austriatoon.com
Für das Heft brauchen wir alle Beiträge bis zum 18. Mai, damit sich noch ohne totalen Stress Heftlayout und Druck ausgehen.

Nimm den Leser mit auf Expedition!

Vorschlag für dich:
Bereite doch eine bis vier Seiten vor, erstelle sie im DinA4 Format mit 300 (besser 400dpi).
Hole den Leser ab und nimm ihn mit in deine Geschichte. Erzähle etwas, das ihn begleitet, berührt und bewegt.

Nach Durchsicht deiner Arbeiten könnte ich mir für dein Comic folgendes vorstellen:
Du beginnst mit Landschaftsfotos, die du ja auch machst – einem Mix aus Foto, Text, Figuren, Collage: Ein einsamer Spaziergänger geht entlang eines Sees in den Alpen. Die Berge haben bereits etwas Skurriles, hier zeigen sich schon andeutungsweise Eigenartigkeiten (Kollage), allerdings erst auf dem zweiten Blick. Der Leser sollte sich irritiert fragen, was hier anders ist, nicht stimmt – drückt die Stimmung des Wanderers aus. Der denkt über sein Leben nach, seine Abgründe. Hier hast du genug Text bei deinen Bildern auf Insta geschrieben. Die Texte letterst du auszugsweise händisch, deutest Inhalte an, die der Leser im Kopf fertig stellt, tippst sie auf Schreibmaschine, machst Insta Screenshots und fügst sie nach und nach in deine Seiten ein. Und während der einsame Wanderer so nachdenkt, blendest du auf deine Figuren, deine Grafik über, so dass man erkennt, dass das seine Fantasie ist. Er ringt mit dem, was ihn zerbrechen will.
Doch dann, plötzlich wird er zurück gerissen, in die Realität. Er ist gestolpert und landet auf der Erde.
Als er sich aufrappelt, sieht er etwas. Das macht ihn fröhlich und die nächsten Gedanken sind licht und zuversichtlich. Erst durchs Fallen, konnte er das Schöne entdecken. Ist das nicht eine schöne Weisheit? So geht er weiter und während er das Bild verlässt, tauchen irgendwo die nächsten Fantasieschauergestalten auf und eilen auf ihn zu.
Das ist etwas Nachvollziehbares, mit dem sich der Leser gut identifizieren kann. Auch er ist oft in schweren Gedanken versunken, belastet und mit sich selbst unzufrieden. Ängste, Unsicherheit und Scham sitzen ihm im Nacken. Und oft kommt man da nur raus, wenn das Herz auf etwas Hoffnungsvolles, Schönes, Lebendiges gerichtet ist.

Die Texte wären gut auf Deutsch, da das Comic ja nur im deutschsprachigen Raum, aber zuallererst in Oberkärnten, im Raum Spittal verteilt werden soll. Jeder Besucher des Festivals bekommt eines geschenkt. Wir fangen klein an und das wird unser erstes Comic.

Künste mischen, um Ergebnis zu steigern

Die genannte Story ist natürlich nur eine Idee, du kannst die Geschichte auch komplett anders erzählen oder eine neue schreiben. Ich finde es aber interessant, wenn du deine Künste Fotografie, Text und Illustration verbinden könntest. Das würde deine Arbeit sehr speziell machen – und das wollen wir ja erreichen, dass unser künstlerischer Ausdruck besonders wird, ohne aber den Leser aus den Augen zu verlieren. Er muss anknüpfen können, zu einem Aha Erlebnis gelangen und unsere Storys genießen können, wie eine gute Speise. Und die Quintessenz der Story, die Aussage sollte im Bereich der Tatsachen liegen und die ewigen Menschheitsfragen berühren. Was ja in deinem Fall, mit den inneren Dämonen, der Fall wäre.

Warum Comics in etwa Originalgröße drucken?

Warum DinA4? Weil dann das Comic leserlich bleibt, auch wenn es etwas kleiner als A4 gedruckt wird. Nichts ist schlimmer, als ein tolles Comic, das beim Verkleinern fast unleserlich wird. Es macht keinen Spaß, sich durch winzige Sprechblasen zu blinzeln, Details mit der Lupe suchen zu müssen. Dann überblättert man. Und das wollen wir ja vermeiden. Jedes Comic, jede Geschichte soll doch ein Genuss sein, sowohl von der Leserlichkeit her, der Story, als auch vom Artwork.

Wie helfen wir dir von der Austriatoon beim Comicschaffen?

Du kannst uns gerne Screenshots oder Fotos schicken, wir können telefonieren, wir können skypen, was auch immer. Das Ziel der Austriatoon ist, Menschen bei ihrem Comic zu begleiten, so, dass es gelingt und sich Erfolge einstellen. Deswegen wird auch im Heft jeder Künstler mit Namen und Links auf Social Media, Website, etc. genannt, wenn er das möchte. Es wäre ebenfalls super, wenn du dein Schaffen - besonders an dem abgedruckten Comic – filmisch dokumentieren würdest und wir einen ca. 5 – 7 Minuten langes Video bekämen. Diese Videos würden wir auch beim Austriatoon Festival zeigen und auf einem eigenen YouTube Kanal hochladen.

Vielleicht könntest du uns noch ein paar Infos über dich schicken, wo du lebst, Ausbildung, Beruf, Lebensdaten, vielleicht ein Foto. Die Daten werden wir natürlich nicht veröffentlichen, schon rein aus Datenschutzgründen. Aber du kannst uns schreiben, was wir von dir veröffentlichen dürfen. Das ist in sofern wichtig, da wir ja den Entstehungsprozess des Comics dokumentieren möchten. Und dafür brauchen wir die Erlaubnis, gewisse Infos öffentlich bekannt zu machen, also auf Facebook, Insta, YouTube, Website, etc. zu posten. Gerade in deinem Fall, wo du ja einen Künstlernamen hast, ist es wichtig, ob wir schreiben sollen, Gerti hat uns Arbeiten geschickt, oder Illustra.

Wir würden uns freuen, wenn du nun voller Freude loslegst und wir bald von dir hören,
herzliche Grüße,
deine Austriatoon

_{p.s. Da bei uns der Mensch das Wichtigste ist, nicht die Geschlechter, schreiben wir der Autor, Künstler, Leser, etc.}