Zwei Großprojekte kurbeln Wirtschaft an
Schaukäserei und Kärntnermilch nehmen zehn Millionen Euro in die Hand.
BEZIRK. Insgesamt zwei Betriebe im Bezirk investieren in die heimische Lebensmittelproduktion. "Diese Projekte stärken die heimischen Wirtschaftskreisläufe in den Regionen, sichern die Standorte der Betriebe und den Absatz der bäuerlichen Produkte", fasst Landesrat Christian Benger zusammen.
Geben Mut
Für ihn haben diese Investitionen aber auch einen wichtigen psychologischen Effekt: „Die Investoren beweisen und geben Mut, Perspektiven für die Zukunft, weil sie an Kärnten glauben und investieren“, so Benger.
Gerade in einer Zeit, in der die bäuerliche Produktion unter einem enormen Preisverfall zu leiden hat und sogar Existenzen bedroht sind. Denn innerhalb eines halben Jahres ist der Erzeugerpreis bei Milch und Schweinefleisch um 25 Prozent gesunken. Mich und Schweinefleisch sind jedoch die Hauptproduktionsbereiche in der Kärntner Landwirtschaft. Der Gesamtproduktionswert liegt bei 113 Millionen Euro im Jahr, der Preisverfall bedeutet im Moment mindestens 28 Millionen Euro.
Schwächung des ländlichen Raumes
„Bedrohte Existenzen im bäuerlichen Bereich bedeuten eine Schwächung des gesamten ländlichen Raumes. Denn wer nicht mehr produzieren kann, kann auch nicht mehr investieren“, erklärt Benger. Immerhin investieren die bäuerlichen Betriebe jährlich rund 200 Millionen Euro in die Qualifizierung und Modernisierung ihrer Betriebe. 80 Prozent dieser Investitionen fließen in die direkte Umgebung des jeweiligen Betriebes. Der Preisverfall hat also unmittelbare Auswirkung auf Arbeitsplätze, Einkommen und Kaufkraft. „Der Handel schöpft den Rahm ab, die Produzenten bekommen immer weniger, die Konsumenten zahlen immer mehr. Aber auch der Handel lebt nur von der Kaufkraft, die gefährdet ist, wenn Arbeitsplätze verschwinden“, betont Benger.
Regional einkaufen
Es gebe nur eine Lösung, um die Wirtschaftskreisläufe in Takt zu halten: Heimische Lebensmittel kaufen. „Wir können selbst entscheiden: bleibt unser Geld in Kärnten oder fließt es in die Massenproduktionen ins Ausland ab“, weist Benger hin.
Zwei Projekte im Bezirk
Projekt „Ausbau und Modernisierung Logistikbereich“ in Spittal an der Drau
Betreiber: Kärntnermilch reg. Gen.m.b.H.
Projektziel: Bauliche und betriebliche Investitionen mit dem Schwerpunkt Expedit und Logistik; Hochregallager für 3.000 Palettenplätze mit automatischer Beschickung, Palettenprüf- und Sortieranlage. Anschaffung von Tanks zur Aseptik-Joghurtproduktion, Steuerung der Käse-Reiferäume, Anschaffung Foodscan-Geräte
Investition: 7,89 Millionen Euro
Johann Wilscher: „Wir investieren und sichern die Milchproduktion in Oberkärnten ab. Es gibt im Berggebiet keine alternative Bewirtschaftungsform zu Milch und Fleisch!“
Projekt „Bio-Heumilch Schaukäserei die Kaslaberln Nockberge“ in Radenthein
Betreiber: Kaslabln Bäuerliche Erzeugnisse Nockberge eGen.
Projektziel: Errichtung einer Käserei samt Hofladen mit Verarbeitung von Bio- Ziegen- und Bio-Kuhmilch.
Investition: 2,13 Millionen Euro
Michael Kerschbaumer: „Mit dem zentralen Produktions- und Veredelungsstandort können wir den Zulieferern viel Arbeit abnehmen und die Milch- und Käsekultur forcieren. Das sichert die Arbeitsplätze in der Region!“
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