B100: Ausbau wird endlich fortgesetzt
2020 soll Baustart erfolgen. Landesrat Martin Gruber akkordierte Baufortsetzung mit Greifenburg, Berg und Dellach.
DRAUTAL. Seit Jahren wird über den Ausbau der B 100 Drautal Straße zu einer leistungsfähigen Verbindung zwischen den Wirtschaftszentren Spittal und Lienz diskutiert. Nun soll wieder Bewegung in die Sache kommen. 400.000 Euro sind für die nächsten Planungen reserviert.
Vorgehensweise festgelegt
Umgesetzt wurde bisher erst der Abschnitt zwischen Sachsenburg und Greifenburg Ost. Mit den zu hohen Kosten wurde argumentiert, warum seit 2006 nicht weitergebaut wurde. „Die B100 ist das prioritäre Projekt der heuer gestarteten Straßenbau-Offensive. Deshalb werde ich den Sicherheitsausbau nun fortsetzen“, berichtet Straßenbaureferent Landesrat Martin Gruber. Gemeinsam mit den betroffenen Gemeinden Greifenburg, Berg im Drautal und Dellach im Drautal wurde, auf Basis entsprechender Gemeinderatsbeschlüsse, die weitere Vorgehensweise festgelegt und in der Kärntner Landesregierung präsentiert.
Umfahrung Greifenburg Priorität
Absolute Priorität habe die Umfahrung von Greifenburg. „Jeder, der vor Ort miterlebt hat, wie es sich anhört und anfühlt, wenn täglich rund 700 LKW durch das Nadelöhr im Zentrum von Greifenburg donnern, wird mir hier beipflichten“, so Gruber. Durch den Bau einer Spange von Radlach West bis zur Weißenseestraße soll Greifenburg in Zukunft umfahren werden. In einem zweiten Schritt wird Dellach im Drautal verkehrstechnisch entlastet.
Neue Trassenvariante
Gemeinsam mit der Gemeinde und den Bürgern wurde eine neue Trassenvariante festgelegt, auf der die B 100 auf rund drei Kilometern neu errichtet werden soll. Im Bereich Berg im Drautal verbleibt die B 100 im derzeitigen Bestand bestehen. Der Bahnhof, der unmittelbar an die Drautal Straße angrenzt, wird jedoch von der ÖBB adaptiert, weshalb eine neue Einbindung der Amlacher Landesstraße, inklusive Anbindung an die B 100 zu errichten ist.
50 Millionen Gesamtkosten
Nach einer derzeitigen Schätzung ist von Planungskosten für alle Abschnitte in Höhe von rund 400.000 Euro auszugehen, die Landesrat Gruber bereits im Straßenbaureferat reserviert hat. Nach Abschluss der Projektierungsarbeiten können genauere Aussagen zu den Gesamtbaukosten getroffen werden. Auf Basis der aktuell mit den Gemeinden akkordierten Adaptierungen können die vor Jahren geschätzten Kosten von 65 bis 70 Millionen Euro jedoch auf rund 50 Millionen Euro reduziert werden.
Konkrete Projektierung
Als nächste Maßnahme startet nun die konkrete Projektierung für die einzelnen Bauabschnitte: ein genauer Bauzeitplan wird erstellt, notwendige Materienverfahren müssen geklärt und Grundstücksoptionen für die Bauabschnitte müssen gesichert werden. Auch der Landesrechnungshof wird die Bauabschnitte einer Großvorhabensprüfung unterziehen. „Wir gehen von einer Planungsphase von mindestens eineinhalb Jahren aus. Als Baustart haben wir uns 2020 zum Ziel gesetzt“, so Gruber.
Keine UVP nötig
Wichtig für die zügige Projektierung sei, dass kein UVP-Verfahren notwendig sei. Das wurde bereits im Vorfeld durch ein Rechtsgutachten abgeklärt. „Wir wollen mit diesem Ausbau einerseits die Anrainer entlasten und die Sicherheit erhöhen, andererseits aber auch leistungseffiziente Verkehrsadern für die regionale Wirtschaft schaffen. Deshalb heißt es jetzt ordentliche Planungsarbeit leisten, die Materienverfahren konsequent abarbeiten und dann das Projekt B 100 endlich in die Umsetzung bringen“, so Gruber.
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