Flüchtlinge: Edlinger verlangten Informationen
Nun steht es fest: 20 Personen sollen in kleinen Einheiten vorübergehend in Edling leben. Info-Veranstaltung für Anrainer anfangs wenig zufriedenstellend.
SPITTAL (ven). Nach der Aufregung um drei Flüchtlingsfamilien, die in einer "Nacht- und Nebelaktion" im Spittaler Stadtteil Edling einquartiert wurden, fand eine Informationsveranstaltung im Zebra statt. Der Quartiergeber räumte ein: "Es wurden Fehler gemacht."
Gemeinde und Land
Dieses Schuldbekenntnis gab es laut Bürgermeister Gerhard Pirih auch von Zuständigen von Landesseite. Mit auf dem Podium saß auch Nadine Ruthardt (Abteilung 1 - Flüchtlingswesen und Integration) sowie Kommandant der Polizeiinspektion Spittal und selbst Bürgermeister Josef Brandner. Moderiert wurde der Abend von Michael Aichholzer (Kärntner Bildungswerk).
Spielregeln verletzt
Pirih sei selbst mit der Vorgangsweise des Landes nicht einverstanden gewesen. "Das Land muss seine Aufgaben machen, wir haben auch einen Brief an den Landeshauptmann gesendet, in dem wir darauf aufmerksam machen, dass Spielregeln verletzt wurden", so der Bürgermeister. Anders in Greifenburg, Brandner erklärte die dortige Vorgehensweise mit Information der Bürger.
Viel Gerede
Empört waren vor allem die Nachbarn, die vom syrischen Hausbesitzer Ismail Dyar angelogen wurden. "Er sagte uns, dass seine Verwandten kommen würden", so Anrainer Günther Molzbichler. Unmut der Anrainer kam auch in der Frage- und Diskussionsrunde. Ruthardt berichtete über den derzeitigen Stand der Ausarbeitung des Integrationsleitbildes, Pirih erklärte, mit der Volksschulanmeldung der beiden schulpflichtigen Asylwerber-Mädchen wurde getrickst - auf Fragen von Elternvereinsobfrau Marion Preuml hin. Flüchtlingsbetreuerin Irmi Linder brachte es auf den Punkt: "Sie können hier gerne weiter an runden Tischen polemisieren, ich hätte gerne Hilfe für die Menschen."
Erst nach längerem Nachfragen bekamen die Nachbarn die gewünschten Informationen, weswegen sie gekommen waren.
Maximal 20 Personen
Schlussendlich stellte sich heraus: Es handelt sich um ein Selbstversorgerquartier, das auf maximal 20 Personen ausgelegt ist, derzeit sind es drei Familien mit zwölf Personen. Die Familien sollen hier in kleinen Einheiten leben, somit sei ein strukturiertes eigenständigeres Leben möglich. Ein Regionalbetreuer würde regelmäßig nach dem Rechten sehen. Außerdem soll ein Willkommensfest stattfinden, um die Fremden mit den Anrainern zusammenzubringen.
Großquartier kein Ziel
"Es ist nicht das Ziel, Großquartiere zu schaffen. Auch das Durchgriffsrecht ist derzeit kein Thema." Die Angst sei immer dort am größten, wo es noch keine Asylquartiere gibt. Das Land Kärnten erfülle nämlich nur 85 Prozent seiner Quote, im Bezirk Spittal fehlen 450 aufgenommene Asylwerber zur Quotenerfüllung.
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