Ideen für die Innenstadt?
Im Schloss Porcia ging eine Bürgerbeteiligungs-Veranstaltung zur Attraktivierung der Spittaler Innenstadt mit vielen Ideen über die Bühne.
SPITTAL (ven). Es ist der erste Bürgerbeteiligungs-Prozess dieser Art in der Geschichte der Stadtgemeinde Spittal. Gemeinsam mit den Bürgern soll die Innenstadt attraktiver und damit die Nutzungsvielfalt und die Aufenthaltsqualität erhöht werden.
Nun wurden die Anrainer, Grundbesitzer und Geschäftstreibenden der vom Projekt betroffenen Straßenzüge zu einer Ideensammlung und Diskussion ins Schloss Porcia eingeladen.
35 Teilnehmer
Bürgermeister Gerhard Pirih und Franz Eder, Referent für Raumplanung und Stadtentwicklung, konnten bei der Veranstaltung 35 interessierte Teilnehmer begrüßen, die etwas in der Stadt bewegen möchten. „Ich würde mir ein Ergebnis wünschen, mit dem wir alle leben können. Deshalb ist eine gemeinsame Erarbeitung so wichtig“, so Pirih. Auch Eder sieht das ähnlich: „Wir wollen dieses Projekt gemeinsam erarbeiten und das Ergebnis auch umsetzen. Das ist unser Ziel.“
Nach einem interessanten Streifzug durch die Spittaler Geschichte, präsentiert von Jasmin Granig (Stadtarchiv), ging es zur gemeinsamen Ideenfindung und Diskussion, moderiert vom Architekten Gerhard Mitterberger. „Die Menschen sollen gerne in die Stadt gehen. Hierbei muss das Umfeld, also die Anrainer, Grundbesitzer und Geschäftstreibenden, als erstes aktiv werden. Die Stadt steht voll dahinter und möchte etwas bewegen. Es müssen aber alle an einem Strang ziehen“, erklärt Mitterberger.
Breites Spektrum
Themen, die diskutiert wurden, waren unter anderem die Verkehrssituation und der Schwerverkehr, Radwege und Radfahrmöglichkeiten in der Innenstadt, die Infrastruktur am Gendarmerieplatz, Parkmöglichkeiten, das Füllen der leerstehenden Geschäftsflächen, die Erhöhung der Fußgängerfrequenz, leistbares Wohnen im Zentrum, das Potenzial der Kulturbesucher im Sommer, Veranstaltungen, Marketingmaßnahmen, Öffnungszeiten an Wochenenden sowie die Fassaden- und Flächengestaltung. Mitdiskutiert haben auch Museumsdirektor Hartmut Prasch und ÖVP-Gemeinderat Markus Unterguggenberger. Für Prasch sei der ständige Vergleich mit der Stadt Lienz "nicht ok. Sie hatten eine andere Ausgangssituation. Bei uns wurden in den 50er Jahren die Autos in die Stadt gebracht. Und ich kann mir nicht vorstellen, aus der Kirchgasse eine Attraktion zu machen", war er ehrlich. Für Bernd Sengseis sei der Radweg ein großes Thema, bisher würden die Radfahrer "über Baldramsdorf an Spittal vorbei geleitet."
Stadt betrifft jeden
Das Fazit des Abends: Die Innenstadt betrifft jeden, alle sind verantwortlich. Die Politik sowie die Unternehmer und Eigentümer müssen gemeinsam die Initiative ergreifen und eine positive Stimmung verbreiten. Den meisten Unternehmern fehle es auch an Zusammenhalt in der Stadt.
Weitere Vorgehensweise
Auf www.spittal-drau.at unter dem Link „Innenstadt Attraktivierung“ können zusätzlich noch bis Ende November Vorstellungen, Ideen und Anregungen eingebracht werden.
Die gesammelten Vorschläge und Ideen der Bürgerbeteiligung bilden schließlich die Grundlage für den Architektenwettbewerb, der von Mitterberger ausgearbeitet wird. Die Ausschreibung des Architektenwettbewerbes erfolgt im Frühjahr 2017 und dessen Ergebnisse werden im Anschluss der Öffentlichkeit präsentiert.
Das Pilotprojekt wird vom Land mit 25.000 bis 30.000 Euro gefördert.
Projektbereich:
Da die Verkehrssituation am Neuen Platz und am Hauptplatz derzeit noch keine Veränderungen zulassen, konzentriert sich das Vorhaben auf die sogenannte zweite Reihe – die Ebnergasse mit der Siebenbürgergasse, die Kirchgasse mit der Grebnergasse, die Ortenburger Straße und den Gendarmarieplatz.
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