Lieserschlucht: Kritik an Radweg-Variante
Laut Bezirkshauptmannschaft und geologischen Gutachten seien mehrere Varianten - kostengünstiger - machbar.
SPITTAL, SEEBODEN (ven). Nachdem Straßenbaureferent Gerhard Köfer nach einem Radweggipfel nun den Bau des Lieserschlucht-Radweges im Herbst 2018 verkündete (wir berichteten), meldet sich nun Stadtrat Franz Eder zu Wort. "Das ginge wesentlich billiger."
Fakten vorenthalten?
"Dass die Radweganbindung Seeboden-Spittal nach endlosen Ankündigungen und Zusagen nun endlich einer Umsetzung zugeführt werden soll und muss, ist evident und wird von uns auch entsprechend unterstützt werden. Warum hier die Landespolitik aber der Bevölkerung die gesamte Faktenlage vorenthält, ist nicht ganz nachvollziehbar", so Eder in einer Aussendung.
Forstweg-Variante
Bezirkshauptmann Klaus Brandner sei in einem Zeitungsartikel nicht korrekt zitiert worden, er habe der Liesersteig-Variante keineswegs eine Absage erteilt. "Es stimmt nicht. Es liegt nun die Forstwegvariante in der Nähe des Liesersteiges vor, die bei Bedarf auch als Radweg benützt werden kann. Der Weg hat nur sechs bis acht Prozent Steigung, das ist weniger als am Südufer-Weg entlang des Millstätter Sees", so Brandner zur WOCHE. Die weitere Entscheidung überlasse er aber nun der Politik.
Günstigere Lösung
"Auch der Landesgeologe stellte fest, dass die Variante entlang des Liesersteiges absolut machbar sei. Weiters wurde seitens der Forstbehörde des Landes bereits 2008 ein Gutachten in Auftrag gegeben. Das ZT Büro für Geologie GDP erstellte ein 40-seitiges Gutachten und eine Trassenplanung, welches die Machbarkeit belegt und eine Kostenermittlung, welche mit 1,4 Millionen Euro weit unter den Kosten der Auskragungsvariante liegt", postuliert Eder.
Eine zweite Variante, mit einer etwas anderen Trassenführung sei dieser Tage ebenfalls untersucht, geologisch und technisch als machbar eingestuft worden, mit einer Kostenermittlung von knapp 500.000 Euro.
"Varianten zur Seite geschoben"
Für Eder sei es nun merkwürdig, dass der Bezirkshauptmann nicht korrekt zitiert wurde, und die Varianten entlang des Liesersteiges, welche nachweislich machbar und um Millionen kostengünstiger seien, "einfach zur Seite geschoben werden, ebenso dass sich die Kosten der Auskragung binnen zwei Wochen bereits um 500.000 Euro erhöht haben."
"Holub nicht mehr eingebunden"
Eder kritisiert auch, dass Umwelt- und Verkehrslandesrat Rolf Holub in die Endbesprechung nicht mehr eingebunden worden sei, obwohl von ihm eine gemeinsame Besprechung und Prüfung aller Varianten zugesichert wurde. "Dies ist ebenso hinterfragenswert, wie die Stellungnahme der Abteilung 18 Wasserwirtschaft, welche die Auskragung ablehnt und eine Überbauung öffentlichen Wassergutes nicht zulässt."
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