testen & impfen in NÖ
Änderung der NÖ-Impfstrategie soll Erfolg bringen
Erst kürzlich hat Bundeskanzler Sebastian Kurz versprochen, dass in den nächsten 100 Tagen jedem Österreicher und jeder Österreicherin, die sich impfen lassen möchte, zumindest ein Termin zum Impfen angeboten wird. Um dieses Versprechen einhalten zu können braucht es zwei Dinge: Impfstoff und die Infrastruktur zum Impfen.
NIEDERÖSTERREICH. Viele warten ungeduldig auf die Benachrichtigung, dass sie sich für einen Impftermin anmelden können. Damit sich das Warten für die Niederösterreich auszahlt, hat man an einer Umstrukturierung der Impfstrategie gearbeitet.
20 Impfzentren für NÖ
Die Liefermenge der Impfungen soll sich im 2. Quartal verdreifachen. Um mit diesen Mengen Impfstoff auch gut umgehen zu können, wird es eine Änderung der Impfstrategie geben. Es werden niederösterreichweit 20 Impfzentren eingerichtet - 1 Impfzentrum pro Bezirk. 14 davon sind bereits bestehende Impfstraßen von Gemeinden, in welchen das neue Konzept zur Anwendung kommt. 6 werden ganz neu eingerichtet.
Öffnungszeiten
Diese Impfzentren werden von Montag bis Sonntag geöffnet haben. Die Öffnungszeiten sind dabei für Vollzeit-Berufstätige abgestimmt, da sie auch zu den Tagesrandzeiten geöffnet haben werden.
- Mo-Fr: 14-20 Uhr
- Sa & So: 8-18 Uhr
Mit diesen Zentren sollen 100.000 Impfungen pro Woche geschafft werden. Der Start wird in der zweiten Mai-Hälfte sein - sollte es genügend Impfstoff geben.
Diese Impfzentren kosten insgesamt 75 Millionen Euro. Diese werden aber vom Land Niederösterreich nur zwischenfinanziert, da die zu 100% vom Bund rückerstattet werden. Diese
Einrichtung der Impfzentren
Für den Betrieb und die Organisation der Impfzentren läuft derzeit ein Vergabeverfahren. Bis es in diesem Vergabeverfahren eine Entscheidung gibt, betreut das Rote Kreuz die Impfzentren. Dazu wurden 400 Mitarbeiter vom Land zusätzlich aufgenommen, die dabei helfen, die Zentren zu betreuen.
Auch der Patientenanwalt Dr. Bachinger sieht die Impfzentren als wichtigen Schritt in der Bekämpfung des Corona-Virus. Denn aus einer Mangelwirtschaft, in der wir uns in den letzten Monaten in Bezug auf den Impfstoff befunden haben, geht es im nächsten Schritt darum, große Teile der Bevölkerung zu impfen. Dies soll in den Impfzentren ergänzend zum niedergelassenen Bereich bewerkstelligt werden.
Dieser Vorteil einer einheitlichen Strategie & Struktur zeigt sich auch an dem Beispiel Israel, das bereits eine hohe Durchimpfungsrate aufweist.
„Jedes Medikament, das wirkt, hat auch Nebenwirkungen. Daher sollten wir in die Impfstoffe vertrauen. Kaum eine andere Thematik wird derzeit so gut evaluiert wie diese Impfstoffe,“ fügt Bachinger hinzu und möchte Impf-Skeptiker beruhigen.
Außerdem können diese Zentren auch die niedergelassenen Ärzte erleichtern. Häufig haben vor allem kleinere Gemeinden ohnehin schon einen Ärztemangel oder gar keinen Arzt in ihrer näheren Umgebung. Da fällt es oft schwer, auch noch die Zusatzbelastung des Impfen zu bewerkstelligen.
Zum Stand der Impfungen in NÖ
Die impfbare Bevölkerung sind in NÖ 1,2 Millionen. Von diesen haben derzeit bereits 420.000 eine erste Impfung oder zumindest einen Termin für die Impfung. Es wird geschätzt, dass circa 60-80% der impfbaren Bevölkerung auch tatsächlich geimpft werden will. Versprechen: jeder, der geimpft werden möchte, wird auch geimpft.
Zu den Impfstoffen
Grundsätzlich wird es so sein, dass Astra Zeneca und Johnson&Johnson weiterhin bei niedergelassenen Ärzten verimpft wird. Grund dafür ist die längere Haltbarkeit der beiden Impfstoffe, welche es künftig auch zulassen soll, Hausbesuche für das Impfen zu vereinbaren.
In den Impfzentren werden primär Pfizer und Moderna verimpft werden.
Bezüglich der Präferenzen bezüglich unterschiedlicher Impfstoffe merkt Constantin Chwojka nichts:
"Die Anmeldungen für die Impfungen waren immer ausgebucht und es gab nur vereinzelt Absagen für Termine, aber nie, weil jemand erfahren hat, dass er den Impfstoff von Astra Zeneca geimpft bekommt.“
Er betont zudem, dass es nicht möglich sein wird, sich seinen Impfstoff auszusuchen.
Testen aber immer noch wichtig
Das Testen bleibt allerdings weiterhin ein fixer Bestandteil in der Bekämpfung des Virus, da jegliche Öffnungsschritte wohl nur mit Eintrittstests möglich sein werden. Daher setzt sich LH-Stv. Stephan Pernkopf für die Ausweitung des Testangebotes ein. Außerdem sieht er in der Erleichterung der Tests – zB die Nasenbohrer-Tests – einen wichtigen Schritt.
Auch Bürgermeister Matthias Stadler sieht im Testen einen wichtigen Bestandteil der Corona-Strategie:
"Testen bringt Sicherheit und diese braucht die Bevölkerung derzeit.“
Da es aber immer wieder auch Probleme mit der Personalkapazität in den Teststraßen gibt, plädiert auch er für vereinfachtes Test und spricht sich für die Nasenbohrer-Tests aus.
Neugestaltung des Dashboard
Das Vertrauen in der Bevölkerung ist zurzeit erschüttert. Viele sind missmutig, wollen die Maßnahmen nicht mehr mittragen und glauben teilweise auch gar nicht an die Existenz eines Virus. Dies zeigt sich auch in vielen Sozialen Netzwerken, wo die wildesten Verschwörungstheorien kursieren.
Um hier mehr Transparenz zu schaffen und das Vertrauen der Menschen wieder zu stärken, wird es ein überarbeitetes Dashboard geben. In diesem sollen die Zahlen noch besser und nachvollziehbarer dargestellt werden.
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