Ehrenamt vor den Vorhang
Ehrenamtliche für Kinderhospiz gesucht

it gibt es 14 ehrenamtliche Hospizbegleiter, die Kinder und Familien betreuen. | Foto: HoKi NÖ /StockPlanets
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Maria Lederbauer aus Weiten unterstützt seit 2003 als Ehrenamtliche das Hospizteam Niederösterreich in Melk im Melker Spital und ist auch für die Kinderhospiz-Begleitung in St. Pölten und Pyhra in Form von Hausbesuchen unterwegs. Niederösterreich weit gibt es nur 14 Ehrenamtliche, die das Kinderhospiz-Mobil-Team unterstützen.

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ST. PÖLTEN/ PYHRA/ WEITEN/ NÖ. In ihrer Pension wollte sie schon immer als Ehrenamtliche etwas machen. "2002 bin ich dann auf einen Artikel zum Thema Hospiz gestoßen. Das hat mich sehr interessiert", erinnert sie sich. Und schon war es geschehen: 2002/2003 absolvierte sie einen Kurs und ist seitdem für das HoKi Team des Landesverand Hospiz NÖ unterwegs. "Seit 2003 bin ich zwei mal die Woche im Melker Spital auf der Hospizstation tätig." Außerdem ist sie auch mobil unterwegs und macht Hausbesuche.

Kinder: Diagnosestellung bis über den Tod hinaus

2015 absolvierte sie den ersten Lehrgang zur Kinderhospizbegleitung. Seit 2017 ist sie im Kinder- und Jugendlichenhospiz mobil tätig. "Bei der Kinderhospizbegleitung geht es hauptsächlich um die Geschwister der sterbenden Kinder. Diese bleiben leider oft auf der Strecke. Ich unternimm etwas mit ihnen, wir gehen zum Spielplatz, ins Kino oder gehen mal auf ein Eis", erklärt Lederbauer. Aber auch für die Eltern ist sie da.

"Es ist wichtig, dass sich auch Eltern in dieser schweren Zeit für sich Zeit nehmen können. Ob das für ein zwei Stunden Schlaf, einkaufen oder für einen Frisörbesuch ist",

weiß die Melkerin. Handlungen an den kranken Kindern dürfe sie nicht machen, aber beaufsichtigen, beschäftigen oder ein bisschen spazieren gehen, dürfen die Ehrenamtlichen.

Hospiz im Spital

"Wir sind einfach für die Menschen da. Viele Erwachsene waren schon lange nicht mehr an der frischen Luft oder brauchen jemanden außerhalb der Familie, die einfach zuhören", schildert die Waldviertlerin. Im Spital wird auch angeboten mit den Menschen zu basteln, Handarbeiten auszuführen und vieles mehr, denn: "So kann man die Bewohner beschäftigen und sie haben etwas Nützliches getan."

So geht man selbst damit um

Das es nicht einfach ist Menschen, egal wie alt sie sind, bei ihrem letzten Weg zu begleiten, ist klar. Aber wie geht man als Ehrenamtliche damit um? "Wir haben ein super Team wo man immer, wenn etwas belastend ist, reden und austauschen. Wenn ich aber eine intensive Begleitung habe, gehe ich in die Natur oder gehe auf einen Berg." So geht Lederbauer mit der Situation für sich selbst am besten um.

Wünsche werden erfüllt

Oft gäbe es auch letzte Wünsche: "Die versuchen wir zu erfüllen." Sie kann sich noch an einen letzten Wunsch einer Bewohnerin gut erinnern. Diese wollte noch ein letztes Mal mit dem Schiff farhen. "Als Kind ist sie mit ihrer Patentante mit dem Schiff gefahren und das haben wir der Dame auch erfüllt. Wir sind mit ihr von Melk nach Krems mit dem Schiff gefahren. Acht Tage später ist sie dann verstorben", erinnert sie sich. Oft wollen sich Erwachsene auch noch von zu Hause verabschieden oder sich etwas holen, bevor sie von uns gehen. "Das ist immer sehr berührend, aber auch sehr schön, wenn man noch einen letzten Wunsch erfüllen kann." Bei Kindern ist dieses Thema nocheinmal ein Stück schwerer:

"Ich mache immer Erinnerungspolster mit Handabdruck und Foto. Eine Mutter hatte mir dann später erzählt, dass die Schwester des verstorben Kindes jeden Tag mit dem Polster nach der Schule zum Grab des Bruders geht und ihm erzählt, was in der Schule so los was. So verarbeiten die Geschwister den Tod um."

Darum macht sie es

"Man bekommt so viel Dankbarkeit zurück und die Bewohner sagen: Du hast mir heute das schönste Geschenk gemacht", deshalb möchte ich die Zeit nicht missen, die ich bei den Bewohnern, Kindern und Jugendlichen bin. Es berührt einen sehr und ich gehe jeden Tag demütig nachhause und sage mir 'Danke, dass es mir gut geht'."

"Viele Menschen haben Angst vor dem Sterben. Eine Bewohner hatte mir gesagt: 'Wissen Sie, Ich habe keine Angst vorm Sterben, aber ich habe Angst, wenn es so weit ist, allein gelassen zu werden.' Ich durfte sie in den letzten Stunden begleiten."

Teil des Teams werden

Um ehrenamtlich im HoKi NÖ Team mitzuarbeiten, wendet man sich am besten an den Landesverband Hospiz NÖ. "Bei einem persönlichen Gespräch lernen wir einander kennen und klären alle Fragen ab. Anschließend absolvieren Interessenten ein spezielles Schulungsprogramm in Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung samt 40 Praxisstunden. Medizinische Vorkenntnisse sind nicht notwendig, wohl aber der Mut und die Freude, sich auf Beziehungen einzulassen und als Teil eines Teams zu wirken“, erklärt Klaudia Atzmüller, Vorsitzende des Landesverbandes Hospiz NÖ.

„2022 waren niederösterreichweit 14 ehrenamtlich tätige Hospizbegleiter in unserem Hospizteam für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Einsatz, die sich um 32 betroffene Familien gekümmert haben. Den Raum St. Pölten betreuen Ehrenamtliche aus Melk und Scheibbs mit“,

so DGKP Karin Swoboda, Koordinatorin des HoKi NÖ, Landesverband Hospiz NÖ.

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