Beim Flirten lernt sich's gut

Leiterin Marlene Buschenreithner mit Ali, der den Wilhelmsburgern für ihre Herzlichkeit dankbar ist.
  • Leiterin Marlene Buschenreithner mit Ali, der den Wilhelmsburgern für ihre Herzlichkeit dankbar ist.
  • hochgeladen von Bettina Talkner

ST. PÖLTEN (bt). Vor einem Jahr begann der Höhepunkt der Flüchtlingswelle. Die Bezirksblätter haben sich in St. Pölten Stadt und Land umgesehen, wie die Lage in den Gemeinden ist und wie die Fortschritte bei der Integration sind.
"Eine richtig verstandene Integration muss Identität, ein gemeinsames „Wir -Gefühl“, stiften. Unsere deutliche Willkommenskultur hat dazu beigetragen, dass es erfolgreiche Projekte gibt und sehr viele Menschen, die St. Pölten als ihre neue Heimat betrachten. Das freut uns", so Martina Eigelsreiter vom Büro für Diversität. Das bestehende Engagement für ein friedliches Zusammenleben in St. Pölten zeigt sich in Projekten wie dem Diversity Café, der Radwerkstatt im Sonnenpark oder dem Radio am Nachmittag. Diese bringen Alt und Neu St. PöltnerInnen zusammen, so Eigelsreiter.

Gesellschaftliche Bereicherung

Ein Paradebeispiel für Integration in St. Pölten ist wohl der syrisch-stämmige Abdul Fakhouri, der als Rettungsschwimmer am Ratzersdorfer See zum Lebensretter wurde (die Bezirksblätter berichteten). Er besucht das Gymnasium in Neulengbach, im Sommer jobbt er als Rettungsschwimmer und absolviert die Sanitäterausbildung. Doch Martina Eigelsreiter kann noch mehr solcher Menschen hervorheben. Etwa Asil Kassem Alasadi und Samir Mohamed aus dem Irak, die ein arabisches Lebensmittelgeschäft in der Schreinergasse eröffnet haben, das bisher einzige in St. Pölten. Die Nachfrage ist groß.

Indirektes Lernen beim Simsen

Zufrieden ist auch Marlene Buschenreithner, Leiterin der Wohngemeinschaft für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Wilhelmsburg, mit ihren "Burschen". Alle 12 haben Asylstatus und besuchten die Schule. "Jetzt werden einige gerade beim AMS arbeitssuchend gemeldet", informiert Buschenreithner. Praktikumsplätze und Lehrstellen sind das Ziel. Ganz oben auf der Wunschliste: Kfz-Mechaniker, Installateur und Friseur, in Syrien ein typischer Männerberuf. "Sie sind sehr arbeitswillig. Da ist es eher so, dass sie nicht verstehen, warum sie nicht gleich eine Lehrstelle bekommen", so die Leiterin.
Im Freibad und Fußballverein erfolgt Austausch mit Einheimischen. Aber nicht nur hier, denn wie ganz normale Teenager suchen auch die syrisch-stämmigen Burschen Kontakt zu Mädels. "Einer hat schon seit über einem dreiviertel Jahr eine Freundin. Die anderen wechseln ständig", lacht Buschenreithner, die sich nichts besseres wünschen könnte. "Sie hängen dann am Handy und schreiben. Da passiert indirekt ein Lernprozess."

Ali liebt die Wilhelmsburger

Einer der 12 Jugendlichen, die in der Caritas-Wohngemeinschaft leben, ist Ali. Vor einem Jahr kam er nach Wilhelmsburg. In dieser Zeit hat er sich gut eingelebt und spricht Deutsch auf A2 Niveau. Mechaniker oder Elektriker würde er gerne werden, beim AMS gemeldet ist er schon. An Wilhelmsburg mag er besonders die Menschen. "Es ist wie meine Stadt in Syrien", sagt Ali, um zu beschreiben wie gut aufgenommen er sich hier fühlt.

Lob vom Ortschef

Ein Lob spricht Böheimkirchens Bürgermeister Johann Hell seinen Einwohnern aus. "Das Wesentliche ist aus Initiativen von Privatpersonen entstanden, die Gemeinde hat nur unterstützt." Für die in der Gemeinde lebenden Asylberechtigten, bei fast allen sind die Verfahren bereits abgeschlossen, gab es auch privat organisierte Deutschkurse, sie berichteten bei Kontaktcafés über ihre Flucht und die Kinder integrieren sich gut in das Schulsystem. "Ich habe das selbst miterlebt, wie herzig der Umgang unter den Schülern ist", so Hell.

Anzahl der Asylwerber:

Stand mit Ende Juni: St. Pölten: 778, Wilhelmsburg: 52, Böheimkirchen: 40, Pyhra: 16, Michelbach: 12, Neidling: 6;

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