Artenschutz in der Landeshauptstadt
Der Mauersegler und die Synagoge

Die ehem. Synagoge in St. Pölten wird saniert: Am Gerüst hat man hier den Nistplatz der Mauersegler naturgetreu nachgemacht. | Foto: Tanja Handlfinger
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  • Die ehem. Synagoge in St. Pölten wird saniert: Am Gerüst hat man hier den Nistplatz der Mauersegler naturgetreu nachgemacht.
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Wussten Sie, dass der Mauersegler (eine Vogelart aus der Familie der Segler. Er ähnelt den Schwalben, ist aber mit diesen nicht näher verwandt) durch das Naturschutzgesetz und die Vogelschutzrichtlinie der Europäischen Union streng geschützt sind? Wie man das aber dann macht, die unter Schutz stehenden Vögel während einer Sanierung zu schützen, erklärt Ronald Lintner, Wissenschaftlicher Leiter vom Haus für Natur im Museum Niederösterreich.

Hast du schon mal einen Mauersegler gesehen?

ST. PÖLTEN. "Unser Ziel ist es, auf die Natur in der Stadt aufmerksam machen", erzählt Lintner am Weg zur Ehemaligen Synagoge in St. Pölten. "Denn Artenvielfalt in der Stadt trägt auch zur Lebensqualität bei", erklärt er. Er selbst fände Mauersegler aus vielen Gründen faszinierend, einer davon ist, dass sie absolute Flugkünstler seien. "Sie erledigen alle lebenswichtigen Aktivitäten wie fressen, schlafen oder sich zu paaren im Flug, außer es ist die Brutzeit, denn Weibchen und Männchen wechseln sich bei der Aufzucht der Jungen ab." Bis zu 200Km/h schnell können Mauersegler fliegen. Man kann sie schon öfter beobachten. Um einen Mauersegler beim Schlüpfen in den Nistplatz zu beobachten, braucht es aber Glück.

Die ehem. Synagoge in St. Pölten wird saniert: Am Gerüst hat man hier den Nistplatz der Mauersegler naturgetreu nachgemacht. | Foto: Tanja Handlfinger
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Die Ehemalige Synagoge

Aber warum genau führt uns der Weg zur ehemaligen Synagoge? Diese wird aktuell saniert. Und hier haben Mauersegler ihren Nistplatz. "Mauersegler sind sehr standort-treu und kommen jedes Jahr zurück zu ihrem Nistplatz", erklärt Lintner. Darum sei es wichtig, wenn ein Gebäude saniert wird und dort Mauersegler angesiedelt sind, während der Sanierung eine Lösung zu finden, um diesen Nistplatz zu erhalten. Im Falle der Ehemaligen Synagoge in St. Pölten habe man auf einem Foto von der Fassade einen künstlichen Nistplatz für die Mauersegler errichtet. Montiert am Gerüst. Natürlich ist das ganze ein längerer Prozess: "Hierfür braucht es gute Zusammenarbeit zwischen Bauherren und Baufirmen. Ein biologischer Experte muss von Anfang an in den Planungsprozess eingebunden sein und das Projekt begleiten und nachbetreuen. " Wichtig sei vor allem der Zeitpunkt dieser Installierung. Mauersegler nisten im Mai.

Mauersegler | Foto: Ferdinand Schmeller, Stadt Wien – Umweltschutz
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Absehbar

Aber auch die Zwischenlösung bei der Synagoge hat natürlich ein Ende. Denn diese wird am 18. April 2024 wieder eröffnet. Und man habe hier bei der Sanierung auch gleich mehrere neue Nistplätze vorgesehen. Mauersegler kommen nämlich in Kolonien. „Wir wollen den Standort erhalten und mit etwas Glück nutzen künftig mehrere Mauersegler die Nistplatzmöglichkeiten", so Lintner.

Mauersegler | Foto: Ferdinand Schmeller, Stadt Wien – Umweltschutz
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So geht's

Die folgenden geschützten Arten sind besonders von Sanierungen betroffen und auf Schutzmaßnahmen angewiesen: Mauersegler, Dohle, Fledermäuse, Mehlschwalben, Turmfalken und Sperlinge. Weiß man, dass sich geschützte Vögel in der eigenen Hausfassade eingenistet haben und man vorhat die Fassade zu sanieren sollte man dies beim Naturschutzabteilung des Landes melden und einen Experten hinzuziehen

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