Hier spielt die Hausmusik
Im Raum St. Pölten gibt es sie noch: Familien, in denen Musiktradition über Generationen hinweg gepflegt wird.
ST. PÖLTEN (red). "Wir haben früher zuhause Hausmusik gemacht. Mein Vater, mein Bruder und ich", sagt Andreas Rauscher, Leiter der Musikschule Traismauer. Am 22. November wird der Welttag der Hausmusik begangen. Wo wird sie im Raum St. Pölten noch gelebt? Gibt es die vom Film "Sound of Music" vor allem außerhalb Österreichs bekannte Familie Trapp auch in den heimischen Gefilden? Und was ist Hausmusik überhaupt?
"Hausmusik bedeutet einfach, dass man im engsten Kreis, mit der Familie oder den Freunden, musiziert", sagt Rauscher. Um Familien zu finden, die über Generationen hinweg zumindest von Zeit zu Zeit miteinander musizieren, muss man nicht lange suchen.
Ganze Familie im Einsatz
Alfred Kellner, Leiter der Musikschule St. Pölten, nennt etwa die Namen Sengstschmid und Pistotnik. In Traismauer gibt es die Familie Pimperl. Und im Wienerwald prägt wohl keine andere Familie den Musikverein Neulengbach-Asperhofen so sehr, wie der Leonhartsberger-Clan aus Markersdorf. „Fast die ganze Familie ist im Einsatz“, erzählt Maria Leonhartsberger. Alexandra, Daniela, Markus und Sandra spielen Flügelhorn, Helmut gibt auf der Tuba den Ton an und engagiert sich zusätzlich als Instrumenten-Archivar.
Schule fördert Tradition
Im Pielachtal wiederum tritt ein Ensemble gleich unter dem Namen "Grünauer Hausmusik" auf. Im Gegensatz zu den Familien Steinmetz aus Rabenstein und Leputsch aus Weinburg, die auch immer wieder bei Wettbewerben aufspielen, sei der Name wohl eher zufällig gewählt worden. "Ich würde sagen, dass die Tradition der Hausmusik schon noch gelebt wird", sagt Friedrich Anzenberger, Direktor des Musikschulverbandes Pielachtal. "Die Musikschule fördert diese Art der Tradition auch aktiv.“ Wie? „Wenn etwa zwei Familienmitglieder bei uns an der Musikschule ein Instrument lernen, dann versuchen wir, diese mit anderen musizierenden Familienmitgliedern oder auch mit Freunden zusammenzuführen“, so Anzenberger.
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