"Ich hab mich Gott sei Dank nicht angesteckt“
Zwölf Monate Haft für an Hepatitis C erkrankten Iraner. Er soll mit zwei Männern aus St. Pölten und einer Frau ungeschützten Geschlechtsverkehr gehabt haben.
ST. PÖLTEN (ip). Er habe nicht gewusst, dass seine Krankheit auch beim Sex übertragen werden kann, behauptete ein an Hepatitis C erkrankter Iraner, der zumindest mit zwei Männern aus St. Pölten und einer Frau ungeschützten Geschlechtsverkehr gehabt haben soll.
Laut Staatsanwältin Michaela Obenaus habe der Asylwerber vorsätzlich Personen gefährdet, als er zunächst 2012 in einer forensischen Einrichtung in Oberösterreich, wo er nach einer Verurteilung in Wels im Maßnahmenvollzug untergebracht war, mit einer damals 24-Jährigen mehrfach ungeschützten Sex hatte. „I wor so zua von Drogen, er a. Da hat er nix g´sagt von Ansteckung“, berichtete die Frau, die selbst an Hepatitis C leidet, jedoch nicht sagen kann, wo sie sich infizierte.
Die beiden Männer lernte der 34-Jährige2014 in der Emmausgemeinschaft kennen. „Wir hatten Sex ohne Kondom. Ich hab mich Gott sei Dank nicht angesteckt“, meinte der 35-jährige Pensionist, der sich derzeit in einer Pflegeeinrichtung befindet. Er habe von der Krankheit gewusst, meinte er, genau wie der 33-Jährige, der angab: „Ich hatte Angst vor ihm und hab es mir gefallen lassen!“
Für Richterin Doris Wais-Pfeffer war durch die Aussagen der Zeugen klar, dass der Iraner von der Ansteckungsgefahr wusste. Aufgrund der Empfehlung von Gutachter Dietmar Jünger, wonach der Asylwerber zwar zurechnungsfähig war, jedoch an einer kombinierten Persönlichkeitsstörung leide, verurteilte sie ihn nicht nur zu zwölf Monaten Freiheitsstrafe, sondern ließ ihn gleichzeitig in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher einweisen. Es bestünde die Gefahr, dass der Betroffene, seiner egozentrischen Haltung entsprechend, abermals derartige Straftaten begehe. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
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