Im Raum St. Pölten lebt ein Affe

"Symbol für die Wegwerfgesellschaft" (Stojanovic): Gecko Pocket wurde am Straßenrand entsorgt und lebt nun im Tierheim. | Foto: Tierschutzverein St. Pölten
  • "Symbol für die Wegwerfgesellschaft" (Stojanovic): Gecko Pocket wurde am Straßenrand entsorgt und lebt nun im Tierheim.
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ST. PÖLTEN (red). Es ist keine zwei Wochen her, dass eine Passantin eine Fischernatter mit einem asiatischen Waldskorpion im Maul in Hietzing fand. Es ist ein Vorfall, der heutzutage nicht ungewöhnlich ist. Davor Stojanovic, Leiter des St. Pöltner Tierheims, kann von ähnlichen Funden ein Lied singen. Vor Jahren sorgte etwa eine nordamerikanische Kornnatter im Hammerpark für Aufregung. Aktuell pflegt der Tierschutzverein einen Leopardgecko, der neben einer Straße in Pyhra gefunden wurde.

"Im Raum St. Pölten ist alles Mögliche zu finden", sagt Stojanovic. Dass Reptilien ausgesetzt werden oder beim Tierschutzverein im Juttesack an die Türschnalle gehängt werden, komme immer häufiger vor. Rund 20 Prozent der Tiere im St. Pöltner Tierheim seien mittlerweile Reptilien. "Die Besitzer haben einfach oft etwas anderes erwartet und schmeißen, wenn ihnen der Aufwand zu viel wird, die Tiere weg", sagt der Experte, der in dieser Hinsicht schnell das Wort "Tierquälerei" in den Mund nimmt.

Artgerechte Haltung ist Pflicht

Gerade bei exotischen Tieren sei der Aufwand, den ein verantwortungsvoller Umgang verlange, enorm. Man muss die Luftfeuchtigkeit im Terrarium im Auge behalten, man muss viel über die artgerechte Haltung der Tiere wissen. Alle Arten von Reptilien, Lurchen und Fische, die in Freiheit mehr als einen Meter lang werden, sowie viele nicht heimische Wildtiere dürfen genau wegen diesen besonderen Ansprüchen in Sachen Haltung und Pflege laut §8 der Tierhaltungsverordnung nur nach vorheriger Anzeige an die Bezirksverwaltungsbehörde bzw. das Magistrat gehalten werden.

601 Schildkröten sind zum Beispiel im Bezirk St. Pölten ebenso gemeldet wie 991 Schlangen, 105 Vogelspinnen und ein Affe (siehe unten). Laut Bezirkshauptmann-Stellvertreter Christian Steger werde die artgerechte Haltung stichprobenartig überprüft. Laut dem Magistrat St. Pölten ist darüber hinaus aber mit einer Dunkelziffer an nicht gemeldeten Tieren zu rechnen. "Man kann sagen, dass auf die offiziell gemeldeten Tiere noch ein Drittel draufzugeben ist", sagt Stojanovic, der insbesondere bei exotischen Tieren warnt: "Bitte nehmen Sie diese Tierarten nicht an. Manche Tiere gehören einfach nicht eingesperrt."

Gemeldete Wildtiere im Raum St. Pölten

Gemeldete Wildtiere im Bezirk St. Pölten:
Agamen: 84
Schildkröten: 601
Papageien und Kakadus: 41
Schlangen: 991
Kaimane: 10
Sittiche: 116
Chamäleons: 15
Strauße: 4
Nandus: 7
Geckos: 63
Leguane: 19
Warane: 2
Vogelspinnen: 105
Affen: 1
Echsen: 4
Tausendfüßler: 1
Skorpione: 6
Frösche: 15
Eichhörnchen: 3
Waschbären: 3

Gemeldete Wildtiere in der Stadt St. Pölten:
100 Echsen
200 Schildkröten
70 Schlangen
20 Amphibien

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