Landesgericht St. Pölten
Kokainhandel: Zwei Dealer verurteilt
Am Donnerstag wurden im Landesgericht St. Pölten zwei Männer aufgrund von Kokainhandels rechtskräftig verurteilt.
ST. PÖLTEN. Ein 25-jähriger russischer Staatsbürger musste sich am Donnerstag vor Richter Slawomir Wiaderek aufgrund der Anschuldigung des Suchtgifthandels mit 40 Gramm Kokain in vier Vorfällen von Juli 2021 bis März 2022 in Ochsenburg verantworten. Der Angeklagte war bereits dreimal aufgrund von einschlägigen Delikten vorbestraft.
Am Beginn der Verhandlung betonte der Verteidiger des Angeklagten, dass es sich hier nicht um "das, was man landsläufig als Drogenhandel versteht", handle. Der Angeklagte solle für eine andere Süchtige das Kokain besorgt und es gemeinsam mit ihr auf Partys konsumiert haben. "Wir haben schon viel konsumiert. Ich war oft tagelang bei ihr", meinte der Angeklagte.
Angeklagter zeigte Einsicht
Der Angeklagte bekannte sich schuldig, allerdings sagte er aus, es habe sich nicht um vier, sondern um nur drei Vorfälle gehandelt, und somit um eine Menge von 30 Gramm Kokain. Richter Slawomir Wiaderek akzeptierte dies, und ging von einem Reinheitsgrad aus, bei dem schließlich die Menge reinen Kokains, welche Strafrechtlich relevant ist, unter der Schwelle für ein höheres Strafmaß.
Da der Angeklagte vorbestraft war, war das maximale Strafmaß 18 Monate. Richter Wiaderek verurteilte ihn schließlich zu einer unbedingten Haftstrafe von sieben Monaten. Außerdem erhielt der 25-Jährige eine Weisung zur Suchttherapie.
Mit 200 Gramm gehandelt
In einem darauffolgenden Prozess wurde einem 29-jährigen Handel mit 200 Gramm Kokain vorgeworfen. Hierbei ging Richter Slawomir Wiaderek von einem Reinheitsgrad von 50 Prozent und somit einer Menge von 100 Gramm Kokain.
Der aus Nordmazedonien stammende Mann war bereits sechsmal vorbestraft. Diese Vorstrafen waren laut Verteidiger Nikolaus Rast aufgrund von eher harmloseren Delikten.
"Er hat die falschen Leute kennengelernt und ist in die Drogensucht abgerutscht", so Rast, der dem Angeklagten nahelegte, sich schuldig im Sinne der Anklage zu bekennen, was dieser auch tat.
Richter Slawomir Wiaderek verurteilte den 29-jährigen zu 30 Monaten Haft, das Höchstmaß wäre 90 Monate.
Der Angeklagte selbst sowie sein Verteidiger betonten die Bereitschaft zur Suchttherapie.
Mit den Worten "Ziehen Sie diese Therapie durch, es ist ihre erste, aber auch letze Chance, aus diesem Teufelskreis herauszukommen" appellierte Rast an seinen Mandanten.
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