St. Pölten, Haus der Natur
Kreuzotter ist Reptil des Jahres 2024

Kreuzotter und Höllenotter (=schwarze Kreuzotter) | Foto: NÖ Museum Betriebs GmbH, Florian Müller
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Die Kreuzotter ist Reptil des Jahres 2024. Im Haus der Natur in St. Pölten kann man zwei besichtigen.

Foto:  NÖ Museum Betriebs GmbH, Florian Müller

ST. PÖLTEN. "Wir haben derzeit drei Kreuzottern – zwei davon kann man als Besucher besichtigen", informiert Tierpflegerin Claudia Brückler. Bevor das Terrarium geöffnet wird, machen die Tierpfleger eine Runde ums Terrarium, um zu wissen wo sich die Schlangen gerade befinden. Erst wenn sie gesichtet wurden, wird unter Vorsicht geöffnet. Die Fütterung erfolgt mit Greifarm. "Das Terrarium wird nicht während der Öffnungszeiten aufgemacht. Wichtig ist, dass wir ruhig mit den Tieren arbeiten." Beim Gift der Kreuzotter handelt es sich um ein Blutgerinnungsgift. Obwohl dies bei gesunden Menschen keine Gefahr darstellt, wird mit höchster Vorsicht gearbeitet.

Claudia Brückler und Ronald Lintner

Das Gift der Kreuzotter

Das Gift der Kreuzotter ist hoch wirksam, ein Biss ist aufgrund der geringen Giftmenge aber nur in Ausnahmefällen, etwa bei alten oder geschwächten Menschen, wirklich gefährlich. Für einen gesunden Erwachsenen wäre eine Giftmenge von etwa fünf Kreuzottern nötig, um tödlich zu wirken. Symptome sind eine starke Schwellung um die Biss-Stelle, seltener können auch Kreislaufprobleme, Atemnot und Herzbeschwerden auftreten. Es gilt daher im Falle eines Bisses, die Ruhe zu bewahren (da Stress die Beschwerden nur verstärkt), die betroffene Stelle ruhig zu stellen, eventuell zu kühlen und hoch zu lagern und einen Notarzt zu verständigen, aber auf eigene „Behandlungsmethoden“ wie Abbinden, Aussaugen des Giftes oder gar Aufschneiden der Wunde zu verzichten. Eine mehrtägige stationäre Beobachtung ist angebracht. Es kommt allerdings nur sehr selten überhaupt zu Bissen, da Kreuzottern sehr scheue Tiere sind, die bei Beunruhigung und Bodenerschütterungen sofort flüchten und meist gar nicht wahrgenommen werden.

"Die Schlangen meiden es, unnötig Gift, das zur Nahrungsbeschaffung lebensnotwendig ist, zu verschwenden, und beißen nur, wenn sie direkt bedroht sind, wie bei Anfassen oder Drauftreten",

informiert Roland Lintner, Wissenschaftlicher Leiter Haus für Natur.

Zur Kreuzotter

Die lebendgebärenden Kreuzottern erreichen eine Länge von 50-70 Zentimetern, wobei Weibchen größer werden als Männchen. Damit sind sie um einiges kleiner als die harmlosen heimischen Ringel- und Äskulapnattern (letztere bringen es auf etwa 1,5 bis 2 Meter Länge). Ihre Färbung variiert von bräunlich bis ganz schwarz oder auch kupferrot. Hellere Kreuzottern zeigen das typische dunkle, bei Männchen schwarze, bei Weibchen eher braune Zickzackband am Rücken. Hier kann man ein weiteres häufiges Missverständnis aufklären: Ganz schwarze Exemplare werden auch „Höllenotter“ genannt, es handelt sich hierbei aber nicht um eine eigene Art, sondern lediglich um eine dunkle Farbvariante der Kreuzotter, die sich mit helleren Tieren kreuzen kann und sich in Größe, Giftigkeit und Verhalten nicht von diesen unterscheidet. Sehr dunkle Individuen sind vor allem im Gebirge gut angepasst, da die dunkle Farbe mehr Wärme absorbiert und weniger reflektiert. Die ungiftige Glatt- oder Schlingnatter ist übrigens bei uns die einzige Schlange, bei der es aufgrund des ähnlichen Äußeren zu Verwechslungen mit der Kreuzotter kommen kann.
Kreuzottern kommen in allen österreichischen Bundesländern außer Wien und dem Burgenland vor. Typische Standorte, an denen man Kreuzottern auch in Niederösterreich begegnen kann, sind alpine oder subalpine Biotope wie Geröllhalden und Zwergstrauchgesellschaften sowie sonnenexponierte Stellen wie Waldränder, Lichtungen oder auch Moore und Sumpfgebiete. Die Kreuzotter ist nach der Ausrottung der Wiesenotter die einzige Giftschlange Niederösterreichs. Die Hornotter oder Sandviper kommt nur im Süden Österreichs (Kärnten, Steiermark) vor.

Fütterung der Kreuzotter

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