St. Pölten
Leserbrief zum Thema: "Impfen: die Qual der Wahl"
Leserantwort auf den Artikel „Impfen: die Qual der Wahl“ (veröffentlicht in den Bezirksblätter St. Pölten 09./10. Jänner 2019)
"Zu dem abschließenden Absatz, in dem auch die kritische Stimme einer Mutter zu lesen ist, möchte ich aus der Sicht einer besorgten Bürgerin auf gewisse Dinge aufmerksam machen.
Die Frau Natascha M. aus dem Traisental hat sich offensichtlich über das Impfen schlau gemacht und ist nun zu einer „Entdeckung“ gekommen, dass Masern, Mumps und Röteln früher ganz normal waren. Also wozu Impfen? Bestimmt dafür, dass Pharmakonzerne Geld machen können. Viel lustiger ist wenn wir alle krank werden und uns dann noch homöopatisch behandeln. Diese Ansicht halte ich für eine offensichtliche Missachtung für die Wissenschaft, für den Fortschritt und für die Erkenntnisse, welche die Menschheit über Jahrzehnte gesammelt hat.
Die genannten Krankheiten mögen oft nicht gefährlich, ohne Komplikationen verlaufen. Ja, viele von uns haben die doch selber überstanden. Ich frage mich nur, ob die Frau M im Zuge ihrer Recherche die Meinung der Frauen, deren Gesichter von Narben geprägt sind oder diese der Männer die an Unfruchtbarkeit leiden auch eingeholt hat?
Zu dem Argument der Frau M. fällt mir noch was ein: vor 200 Jahren war auch die Pest eine ganz normale Krankheit. Seit dem wir uns waschen unsere Abwässer sammeln und behandeln ist diese Krankheit ausgerottet. Sollen wir vielleicht auf die teure Abwasserreinigung sowie auf die modernen Reinigungsmittel verzichten und einfach mal krank werden?!
Es ist kein Geheimnis, dass eine breite Immunisierung der Gesellschaft die Viren abschwächt und die Krankheit scheinbar „vertreibt“. So lange der Großteil der Kinder geimpft wird, werden weder die Kinder von Frau M. noch sie selbst krank. Bei allem Respekt für die Meinungsfreiheit möchte ich behaupten, dass die Frage des Impfens keine persönliche Entscheidung ist. Die Folgen des nicht Impfens hat nämlich die gesamte Bevölkerung zu tragen.
Verstärkt durch heutige Mobilität ist die Verbreitung der Viren aus jenen Teilen der Welt, wo diese Krankheiten noch nicht ausgerottet wurden, möglich. Werden nicht geimpfte Kinder krank, bringt das eine Ansteckungsgefahr für ihr Umfeld mit sich. Eine schwangere Frau, welche mit Röteln angesteckt wird hat keinen Grund zur Freude. In den ersten acht Wochen der Schwangerschaft führt eine Rötelninfektion in 90 % der Fälle zur Schädigung des Embryos. Sind die impffeindlichen Bürgerinnen und Bürger bereit Verantwortung dafür zu tragen?
In dem Sinne möchte ich alle Skeptiker der medizinischen Entwicklung mit Vertrauen für die Wissenschaft anstecken und diese gegen den Egoismus zu Impfen. Bleibt Gesund!"
Magdalena K. St. Pölten Land
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