Kokain erworben und verkauft
Telefonüberwachung überführte Dealer

Bei einer Tankstelle in St. Pölten erwarb ein 40-jähriger Türke im Mai vergangenen Jahres rund ein Kilo Speed und eine kleine Menge Kokain. SYMBOLFOTO | Foto: pixabay.com
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Bei einer Tankstelle in St. Pölten erwarb ein 40-jähriger Türke im Mai vergangenen Jahres rund ein Kilo Speed und eine kleine Menge Kokain. Er bunkerte einen Großteil der Drogen zwischen August und November bei einem Griechen im Bezirk Tulln, holte dort immer wieder kleine Mengen ab und verkaufte den Rest an einen siebenfach vorbestraften Serben, der schließlich seine Lebensgefährtin in Drogengeschäfte hineinzog.

Bei einer Tankstelle in St. Pölten erwarb ein 40-jähriger Türke im Mai vergangenen Jahres rund ein Kilo Speed und eine kleine Menge Kokain. SYMBOLFOTO | Foto: pixabay.com
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ST. PÖLTEN/ TULLN/ NÖ. Am Landesgericht St. Pölten listete Staatsanwalt Leopold Bien die Details der Suchtgiftdelikte, die er dem Quartett zur Last legte, auf, der Türke hatte sich darüber hinaus auch noch wegen eines schweren Betruges zu verantworten. Unter falschen Voraussetzungen bot er im Mai 2022 einem Häuselbauer an, Fassadenarbeiten zu übernehmen. Nach einer Anzahlung von insgesamt 8.000 Euro begann er, mit minderwertigem Material Platten an die Fassade zu kleben, verschwand nach kurzer Zeit und ließ seinen Auftraggeber mit der verpfuschten Arbeit sitzen.

Im Zusammenhang mit den Drogen konnte er Richter Andreas Beneder davon überzeugen, dass er noch nicht viel Erfahrung mit Suchtgift hatte und bei den Fahrten mit dem Serben nach Wien nicht gewusst habe, dass dieser dort regelmäßig Drogen erwarb.

Lebensgefährtin um Kokain geschickt

Diese Unwissenheit bestätigte der 26-jährige Serbe, der nach seiner letzten Verurteilung in St. Pölten nur einen Teil seiner dreieinhalbjährigen Haft im Gefängnis verbracht hatte und im März 2022 mit Aufenthaltsverbot für Österreich nach Serbien abgeschoben wurde. Bald danach reiste er abermals ein, um in der Nähe seines Kindes und seiner Lebensgefährtin im Bezirk St. Pölten zu sein. Er brauchte Geld vor allem für seinen Eigenkonsum, wobei der Bedarf von zwei bis drei Gramm täglich dem Richter unglaubwürdig erschien. Zum Erwerb der Drogen schickte er unter anderem auch seine Lebensgefährtin um Kokain. Die Vorwürfe gegen die Beschuldigte konnte Verteidiger Josef Gallauner teilweise entkräften, sodass sie schließlich nach dem Erbringen von 90 Stunden gemeinnütziger Leistungen einer Verurteilung entgehen kann.

SA Leopold Bien im Landesgericht St. Pölten. | Foto: IP
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Verteidigerin Janine Eichhorn beantragte für den Griechen einen Freispruch, zumal dieser alle Vorwürfe von sich wies.

„Meine Hochzeit ist wegen der Sache in die Luft gegangen“,

wetterte er. Als ehemaliger Polizist habe er nie etwas mit Drogen zu tun gehabt. Wie die Protokolle der Telefonüberwachung jedoch ergaben, dürfte dies nicht der Wahrheit entsprochen haben.

Schwierig war es vor allem für Verteidiger Peter Kolb. Das mehr als getrübte Vorleben des Serben ließ trotz Geständnis wenig Hoffnung auf ein mildes Urteil, während sich die Vorwürfe gegen den Mandanten von Anton Pelwecki doch etwa relativieren ließen.

Die Verteidiger - Peter Kolb, Janine Eichhorn,Anton Pelwecki und Josef Gallauner im Landesgericht St. Pölten | Foto: IP
  • Die Verteidiger - Peter Kolb, Janine Eichhorn,Anton Pelwecki und Josef Gallauner im Landesgericht St. Pölten
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Das Urteil

Der Schöffensenat verurteilte den Serben in der Folge zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und drei Monaten, die er nach der Verbüßung der restlichen Zeit aus der Vorverurteilung antreten muss. Darüber hinaus hat er aus den Drogengeschäften die Gewinne im Gesamtwert von 4.400 Euro als Verfall an den Staat abzuführen. Der Türke fasste 24 Monate, 16 davon bedingt aus, der Verfall beträgt bei ihm 750 Euro, dem Betrugsopfer muss er 8.000 Euro bezahlen. Mit einer Geldstrafe von 720 Euro und einer bedingten Freiheitsstrafe von 15 Monaten endete der Prozess für den Griechen. Alle Urteile sind rechtskräftig.

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